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Inditex veräußert sein russisches Geschäft. Wer ist der Käufer?

Von Alicia Reyes Sarmiento

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Óscar Garcia Maceiras, CEO von Inditex, bei der Pressekonferenz am Hauptsitz des Konzerns in Arteixo. Bild: Inditex

Der spanische Modekonzern Inditex hat es geschafft, sein Russlandgeschäft zu verkaufen. Hinter dem Investor steht die Eigentümerin eines der größten Einkaufszentren der Welt.

Das russische Industrie- und Handelsministerium gab am Mittwoch bekannt, dass die Behörde zur Überwachung ausländischer Investitionen grünes Licht für eine Transaktion gegeben hat: Das ermöglicht es Inditex, 100 Prozent der Anteile an Novaya Moda – der russischen Sparte von Inditex – an Fashion and More Management DMCC zu verkaufen. Der Käufer kommt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, einem der so genannten "Freundschaftsländer" Russlands.

Der Preis der Transaktion wurde nicht genannt. Als Folge der Entscheidung werden einige Geschäfte wahrscheinlich bald unter neuen Namen wie Maag, Dub, Ecru oder Vilet wiedereröffnet. Die Eröffnungen sind zwischen April und Mai 2023 geplant.

Dies wird durch mehrere Videos in sozialen Medien bestätigt, die seit Anfang April in russischen Medien kursieren. Die Videos zeigen zum Beispiel umgebaute Zara-Läden in Moskau, die nun den Namen Maag tragen, berichtete das russische Medium RBC. Das Medium berichtete auch, dass die Kollektionen der neuen Marken bereits in Russland eingetroffen seien.

Das neue Gesicht von Inditex in Russland

Nach der russischen Invasion der Ukraine, nach der am 24. Februar 2022 der Krieg begann, schloss Inditex vorübergehend mehr als 500 Geschäfte im Land. Mehr als eine Woche später kündigte das spanische multinationale Unternehmen seinen Rückzug aus dem Land an.

Für ein Unternehmen ist es nicht einfach, seine gesamte Geschäftstätigkeit auf einem bestimmten Markt einzustellen, da dies bedeutet, dass ein Teil seiner Unternehmensstruktur stillgelegt werden muss.

In diesem Fall bedeutet das, dass Inditex sich aus einem seiner größten Märkte zurückzieht, wo es bisher mit einer Omnichannel-Struktur operiert hat, die aus Webshops seiner verschiedenen Modeketten und einem Netz von physischen Geschäften mit mehr als 500 Verkaufsstellen besteht.

Inditex ist nicht nur die zweitgrößte Modekette Russlands angesichts der Anzahl seiner Geschäfte. Die Präsenz in der Russischen Föderation übertrifft auch bei weitem die seiner Konkurrenten. Etwa 8,5 Prozent des Jahresumsatzes wurden hier erzielt.

Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich ein Fenster

Ende Oktober 2022 gab Inditex bekannt, dass es dem Verkauf von Novaya Moda JSC an die Investmentgesellschaft Daher Group zugestimmt hat.

Das spanische Unternehmen versicherte, dass die Bedingungen des Deals die Inditex-Gruppe von den Aktivitäten des Investors trennen würden. Es sagte jedoch auch, dass es Inditex einen gewissen Spielraum für die Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit lasse, falls der internationale Kontext eine Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit in der Zukunft erlaube, wobei es die Möglichkeit eines Franchising seiner Marken an die Daher-Gruppe prüfe.

Ein Geschäft, das seit Oktober auf seine Genehmigung wartet Inditex wies damals darauf hin, dass es mit diesem Geschäft "einen erheblichen Teil" der Arbeitsplätze in Russland erhalten wolle.

Diese Entscheidung hing seitdem in der Schwebe und wartete auf die Genehmigung der Behörde, die für Abkommen mit Unternehmen aus so genannten "unfreundlichen" Ländern zuständig ist - also für jene Ländern, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben.

Wer ist der neue Investor?

Die Investmentgesellschaft Daher Group ist Eigentümerin eines der größten Einkaufszentren der Welt: Dubai Mall. Darüber hinaus ist die Daher Group über eine ihrer Tochtergesellschaften, die libanesische Gruppe Azadea, für das Franchising der Marken der Inditex-Gruppe in Algerien, Bahrain, Katar und Oman zuständig. Sie ist ihrerseits für das Franchising anderer internationaler Marken wie Adidas, Calzedonia, Mango und Urban Outfitters zuständig. Insgesamt hat das Unternehmen mehr als 37 Marken in seinem Portfolio im Nahen Osten und in Afrika. Insgesamt besitzt das Unternehmen mehr als 700 Geschäfte in 13 Ländern.

Fashion and More Management DMCC wurde am 25. Januar beim Dubai Multi Commodities Center (DMCC) registriert. Ihr Lizenzgeber ist Hassan Ghaleb Daher, einer der Anteilseigner von Azadea, das 1978 von seinem Bruder Wassim Daher gegründet wurde.

Inditex verfügte am 31. Oktober 2021 über insgesamt 527 Geschäfte in der Russischen Föderation, darunter 106 Bershka-Geschäfte, 87 Pull&Bear-Geschäfte, 86 Zara-Geschäfte, 76 Stradivarius-Geschäfte, 63 Oysho-Geschäfte, 53 Massimo Dutti-Geschäfte, 44 Zara Home-Geschäfte und 12 Uterqüe-Geschäfte. Bis Ende 2021 würde diese Zahl jedoch auf 515 Geschäfte sinken.

Diese Zahl liegt zwar weit unter den 1.319 Geschäften, die das Unternehmen in Spanien unterhält, aber deutlich höher als in anderen Märkten wie Mexiko (409 Geschäfte), Italien (345 Geschäfte), oder Deutschland (115 Geschäfte).

Nach Angaben von RBC hat Inditex bis jetzt 231 Millionen Euro für die Aufrechterhaltung seiner russischen Geschäfte ausgegeben, einschließlich Personalkosten und Miete. Kleinere Importeure und Online-Händler haben in dieser Zeit dazu beigetragen, die Inditex-Marken in Russland am Leben zu erhalten.

Dieser übersetzte und bearbeitete Artikel erschien zuvor auf FashionUnited.es.

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