Italienischer Luxusschuhhersteller Doucal’s will Umsatz verdoppeln

Gerade erst feierte Doucal's sein 50. Jubiläum, schon nimmt der italienische Luxusschuhanbieter die nächste 50 Jahre in Angriff. Dafür setzt das Unternehmen auf Expansion.

Das 1973 von Mario Giannini gegründete Unternehmen wird mittlerweile in zweiter Generation von seinen Söhnen geleitet. Gianni Giannini ist Image- und Produktmanager und sein Bruder Jerry leitet die Bereiche Finance und Commercial.

Die beiden können auf ein positives Jubiläumsjahr 2023 zurückblicken, in dem das Unternehmen trotz turbulenter Zeiten ein zweistelliges Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr erzielen konnte – in den vergangenen Saisons lag der Zuwachs durchschnittlich bei 30 Prozent. Dennoch lag der Jahresumsatz mit 27 Millionen Euro unter dem geplanten Ziel von 30 Millionen Euro, so Gianni Giannini. Langfristig soll der Umsatz bis 2030 verdoppelt werden.

Dieses Ziel werde das Unternehmen aber in den kommenden Jahren erreichen und so erwartet Giannini auch für 2024 ein zweistelliges Plus. Viel wichtiger sei für das Unternehmen allerdings das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und die Beibehaltung einer signifikanten Marge. Nur damit könne das Unternehmen weiterhin in Humankapital, Markenförderung und neue Technologien investieren, wie es im vergangenen Jahr mit dem Erwerb von zwei eigenen Fabriken der Fall war.

„Solide Grundlagen und Prinzipien sorgen dafür, dass das Unternehmen solche [schwierigen, gesamtwirtschaftlichen] Zeiten ohne Abschwünge oder negative Überraschungen überstehen kann”, sagte der Doucal's-Chef. „Bislang ist 2024, was den Umsatz betrifft, gut gelaufen, so dass der Wachstumstrend anhält.”

Doucal's auf Expansionskurs

Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) will Doucal's weiter wachsen, weil das Unternehmen daran glaubt, dass sich diese Märkte “aus einer ganzen Reihe von wirtschaftlichen und politischen Gründen” immer mehr auf Produkte, wie die der Marke, ausrichten werden, so Giannini. Gründe dafür seien die “Qualität 'Made in Italy', ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, große Konformität, weiche Materialien und die Qualität der Konstruktion”.

Der DACH-Markt macht aktuell zehn Prozent des Geschäfts aus. In Deutschland ist die Marke neben einer eigenen Shop-in-Shop-Fläche im Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe noch mit einem “Soft Corner” beim Münchner Modehändler Lodenfrey zu finden. Außerdem arbeitet die Marke im DACH-Markt mit 46 Handelspartner:innen zusammen, darunter Braun Hamburg, Breuninger, Hirmer und Engelhorn in Deutschland sowie Sagmeister, Steffl und Helmut Eder in Österreich. In der Schweiz hat die Marke eine Verkaufsfläche bei Globus. Um den Vertrieb in der Region zu fördern, arbeitet Doucal's mit der Düsseldorfer Vertriebsagentur Vestitus zusammen.

Aber auch außerhalb von Europa will das Unternehmen weiter wachsen. Aktuell erarbeitet Doucal's eine neue Vertriebsstrategie für die USA und nimmt den Nahen Osten in den Fokus, der zu den Märkten zählt, die die Marke in den kommenden Jahren erschließen will.

Neben neuen Märkten soll aber auch die Präsenz im Handel insgesamt ausgebaut und die Produktpalette erweitert werden. Im stationären Handel setzt das Unternehmen besonders auf die Eröffnung von “Soft Corners” in den großen Department Stores und Pop-ups, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.

Außerdem will der Anbieter von klassischen Herrenschuhen auch seine Damenkollektion weiter ausbauen. In Deutschland überzeugen bei den Herren besonders die Chelsea Boots aus Leder mit Gummisohle im Winter sowie Mokassins im Sommer. Eine Kategorie, die tief in der DNA der Marke verankert ist. Mittlerweile bietet die Marke aber auch eine weitläufigere Produktpalette an, die von Sandalen (ab 270 Euro) über Sneaker bis zum klassischen Schnürschuh mit leichtem Absatz (über 500 Euro) reicht.

Doucal's ist neben dem Großhandel aber auch mit drei physischen Stores – Mailand, Paris und Doha – sowie eigenem eigenen Onlineshop vertreten.