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JC Penney: bessere Zahlen, aber noch viel Arbeit

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Handelskonzern JC Penney hat im zweiten Quartal 2015/16 weitere Fortschritte gemacht. Der Umsatz stieg, der Verlust wurde verringert. Am Ende seines Restrukturierungsprozesses ist das Unternehmen aber noch lange nicht angekommen. Vor allem im Online-Geschäft und bei den Omnichannel-Angeboten gibt es noch große Defizite. Die soll nun ein neu verpflichteter Top-Manager beseitigen.

Der Konzernumsatz belief sich im zweiten Quartal, das am 1. August endete, auf 2,88 Milliarden US-Dollar, umgerechnet also 2,59 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das eine Verbesserung um 2,7 Prozent. Auf vergleichbarer Fläche stiegen die Erlöse um 4,1 Prozent. Umsatztreiber waren nach Angaben des Unternehmens die Kategorien Menswear, Haushaltsartikel und Schmuck.

Auch die langjährige Partnerschaft mit dem Kosmetikhändler Sephora entwickelte sich weiter erfolgreich: Dessen Stores in den JC-Penney-Häusern verbuchten ein zweistelliges Umsatzplus auf vergleichbarer Fläche. Die beliebten Flächen von Sephora spielen für JC Penney nicht zuletzt eine Rolle als Kundenmagnet. Sie ziehen Besucher an, die dann auch oft in den anderen Abteilungen einkaufen.

Trotz höherer Pensions- und Restrukturierungskosten konnte der Konzern durch Sparmaßnahmen in anderen Bereichen sein Ergebnis verbessern. Der operative Verlust wurde um 45,7 Prozent auf 38 Millionen US-Dollar reduziert, der Nettofehlbetrag sank um 19,8 Prozent auf 138 Millionen US-Dollar (124 Millionen Euro). Damit fielen die Zahlen überraschend gut aus.

Das Unternehmen korrigierte angesichts unerwartet hoher Einspareffekte seine Prognose für das Jahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) nach oben. Hier erwartet das Management nun 620 statt wie bisher 600 Millionen US-Dollar. Außerdem rechnet es mit einem flächenbereinigten Umsatzwachstum um vier bis fünf Prozent.

Im wachstumsträchtigen Online-Geschäft hat JC Penney noch Nachholbedarf

CEO Marvin Ellison zeigte sich erfreut über die „erneuten Fortschritte“ im zurückliegenden Quartal, betonte aber auch, dass noch „viel Arbeit“ erforderlich sei, um „den Status als Weltklasse-Retailer zurückzugewinnen“. Nach einer tiefen Krise hatte der Konzern vor gut zwei Jahren einschneidende Reformen, etwa beim Produktsortiment und der Preispolitik, eingeleitet, die nun Früchte tragen.

Trotzdem hat das Unternehmen noch Nachholbedarf gegenüber der Konkurrenz, gerade was innovative Vertriebsmodelle angeht. „Beim Omnichannel-Geschäft haben wir in vielen Aspekten einen Rückstand gegenüber dem Rest der Branche“, sagte Ellison in einer Telefonkonferenz mit Analysten. „Wir gehören zu den wenigen großen Einzelhändlern, bei denen die Kunden ein online bestelltes Produkt noch nicht am selben Tag in einer Filiale abholen können“, so Ellison. Hier habe das Unternehmen zuletzt bereits Fortschritte gemacht, die vollen Effekte der Omnichannel-Strategie würden aber erst im zweiten Halbjahr sichtbar werden.

Um die digitalen Vertriebswege zu stärken, holte sich JC Penney Anfang des Monats zusätzliche Expertise ins Haus: Michael Amend, der zuvor mit großem Erfolg das Online-Geschäft der Baumarktkette The Home Depot ausgebaut hatte, wurde zum Executive Vice President of Omnichannel ernannt. Er soll nun unter anderem dafür sorgen, dass das bislang vergleichsweise bescheidene Sortiment des Online-Stores von JC Penney den Kundenwünschen entsprechend erweitert wird.

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