Kampf gegen Textilabfälle: FashionSwipe hilft Marken, Kollektionen zu testen, bevor sie in Produktion gehen
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Eine Kollektion in den Laden hängen und abwarten, ob sie gut ankommt? Wenn es nach FashionSwipe geht, gehört das der Vergangenheit an. Das Unternehmen unterstützt Modemarken dabei, ihre Designs zu testen, noch bevor sie in Produktion gehen. Dies soll die Verschwendung von Ressourcen reduzieren, Margen maximieren und die Kunden:innenbindung stärken.
Den Begriff „Swipen“ kennen die meisten von Dating-Apps. Ein „Swipe“, also ein Wisch, nach rechts bedeutet, dass man jemanden mag; ein Wisch nach links ist ein „Nein, danke“. Der Mechanismus von FashionSwipe funktioniert genauso einfach, nur dass hier geschaut wird, ob Konsument:inneen ein Kleidungsstück oder Accessoire mögen. Das Unternehmen hat bereits mit mehreren Modeunternehmen zusammengearbeitet, darunter Shoeby.
FashionSwipe unterstützt Modeunternehmen bei datengestützten Einkaufsentscheidungen
Wie funktioniert es genau, wenn ein Modeunternehmen eine Kollektion testen möchte? „FashionSwipe ist die Plattform, auf der Kund:innen, in diesem Fall Shoeby, die Untersuchung durchführen.“ Das Modeunternehmen liefert die Designs, die es testen möchte, sowie die Datenbank der Kund:innen, die es in die Untersuchung einbeziehen möchte. Es kann auch wählen, Mitarbeiter:innen des Unternehmens in die Untersuchung einzubeziehen.
„Bezüglich der ausgewählten Kund:innen empfehlen wir, Stammkund:innen oder Verbraucher:innen auszuwählen, die in den letzten zwölf Monaten mindestens dreimal etwas bestellt haben“, erklärt Patrick Moreu, Mitbegründer von FashionSwipe, in einem Telefongespräch. Dadurch wird auch die Möglichkeit ausgeschlossen, dass Wettbewerber:innen Einblick in die Untersuchung erhalten und Designs einsehen können.
Allen Kund:innen oder Mitarbeiter:innen aus der Datenbank wird ein eindeutiger Swipe-Link zugeordnet. Diese Links gehen letztendlich zurück an das Modeunternehmen, in diesem Fall Shoeby, das eine E-Mail an die zu Befragenden sendet. „Da dieser eindeutige Code in der E-Mail enthalten ist, können wir die Daten extrahieren, aber da wir die Kund:innendaten von Shoeby nicht haben, können wir sie nicht einem Namen und einer Kund:innennummer zuordnen.“ Dadurch werden die Daten gut geschützt und die geltenden Datenschutzbestimmungen eingehalten.
Shoeby reduziert dank FashionSwipe Überbestellungen um 10 Prozent
Das „Swipen“ konzentriert sich auf die erste visuelle Reaktion der Kund:innen. Nur die Ja- oder Nein-Reaktion ist dabei relevant. „Wir können natürlich, wenn ein Unternehmen dies wünscht, mehrere Versionen eines Kleides mit anderen Farben und Mustern testen“, erklärt Moreu. Es handelt sich jedoch nicht um einen detaillierten Fragebogen zu einem Artikel. „Wir haben mit unserer Studie bewiesen, dass eine primäre Reaktion von Verbraucher:innen darüber entscheidet, ob jemand eine positive Kaufabsicht entwickelt.“
Zwischen der Bereitstellung von Designs und Kund:innendaten bis zum Erhalt der Untersuchungsergebnisse liegen nur 72 Stunden. Es entsteht für Modeunternehmen also keine große Verzögerung im Design- und Produktionsprozess. „Der Aufwand und die Kosten, um zu fragen, ob Verbraucher:innen ein Standard-Kleid in Blau immer noch mögen, sind mittlerweile so gering, während der Schaden, der durch Textilabfälle entsteht, wenn man nicht fragt, sehr groß ist.“ Moreu betont, dass es nicht die Absicht des Unternehmens sei, den Umsatz von Modeunternehmen zu steigern, sondern den Abfall zu reduzieren. Mit all den verfügbaren Tools zum Testen der Marktbedürfnisse sei es eigentlich nicht mehr zeitgemäß, dies nicht zu tun, so Moreu.
Aus dem Projekt mit Shoeby geht hervor, dass die Ergebnisse eine gute Vorhersage dafür liefern, welche Artikel sich tatsächlich verkaufen werden. Die Ergebnisse von FashionSwipe werden nämlich zu einem späteren Zeitpunkt mit den tatsächlichen Verkaufszahlen abgeglichen. Bei verschiedenen Kollektionen, die mit FashionSwipe getestet wurden, konnten Überbestellungen um 10 Prozent reduziert werden. Dies brachte auch Kosteneinsparungen von bis zu 10 Prozent mit sich.
„Dank FashionSwipe können wir Kollektionen kreieren, die noch besser auf die Präferenzen unserer Kund:innen abgestimmt sind, während wir gleichzeitig Verschwendung und Kosten reduzieren“, so Brenda Leijtens, Einkaufsmanagerin bei Shoeby. „Diese Zusammenarbeit hat nicht nur unseren Einkauf verbessert, sondern uns auch geholfen, einen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Unternehmensführung zu gehen. Wir haben etwa 15 Prozent unseres gesamten Damen-Sortiments getestet. Wir sehen durchaus Möglichkeiten, dies weiter auszubauen.“
Textilabfälle reduzieren durch frühzeitiges Testen von Kleidungsstücken im Produktionsprozess
Es zeigt sich jedoch noch ein weiterer, erfreulicher Vorteil aus den FashionSwipe-Untersuchungen. Durch die eindeutigen Codes, die mit den „Swiper:innen“ (die manchmal Mitarbeiter:innen sind) verknüpft sind, kann ein Unternehmen erkennen, welche Mitarbeiter:innen überdurchschnittlich oft gut vorhergesagt haben, was den Verbraucher:innen gefallen hat. Mit diesem Einblick in das Talent kann ein Modeunternehmen diese Mitarbeiter:innen stärker in den Designprozess einbeziehen.
Moreu hofft, dass Modeunternehmen die Rückmeldungen ihrer Kundschaft stärker nutzen werden. Ob nun mit FashionSwipe oder nicht, er möchte den Berg an Textilabfällen schrumpfen sehen. Interessierte Unternehmen können sich jederzeit bei FashionSwipe anmelden, auch für einen Test-Swipe. „Nach diesem Test-Swipe gleichen wir einige Monate später die Ergebnisse mit den tatsächlichen Verkaufszahlen der Kollektion ab. So zeigen wir potenziellen Kund:innen anhand der Daten, dass wir richtig liegen.“ Dies ermöglicht es dem Unternehmen, datengestützte Entscheidungen zu treffen, die den Marktbedürfnissen entsprechen.
Dieser Artikel erschien zuvor auf FashionUnited.fr und wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.
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