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Karriere-Coach: Was gegen Homeoffice-Burnout und Corona-Müdigkeit hilft

Von Aileen Yu

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Das neue Jahr ist noch nicht alt und dennoch berichten viele Arbeitnehmer bereits von Anzeichen von Corona-Müdigkeit und Burnout im Homeoffice. Ein aktuelles Thema, das Mitte Januar während des Webinars von McKinsey and Company breit diskutiert wurde. Im vergangenen Jahr haben viele Menschen die negativen Auswirkungen der Coronakrise auf die mentale Gesundheit am eigenen Leib, oder vielmehr der eigenen Seele, zu spüren bekommen. Während die Welt auf die Einführung des Covid-19-Impfstoffs wartet, sind viele desillusioniert und kämpfen mit der emotionalen Trauer um eine Normalität, die vielleicht nie wieder zurückkehren wird.

Forbes berichtet, dass mehr als 25 Prozent der Amerikaner Symptome einer Depression zeigen und eine aktuelle Linkedin-Studie ergab, dass die Briten im Homeoffice 28 Stunden mehr pro Monat arbeiten. Wie kann man sich angesichts der drohenden Schließungen, Ausgangssperren und Reiseverbote auf die permanenten Veränderungen im Arbeits- und Privatleben einstellen? FashionUnited hat hilfreiche Tipps von Experten für mentale Gesundheit, veröffentlichten Autoren und Journalisten zusammengestellt, was sich im Alltag tun lässt, um mental gesund zu bleiben.

Pendeln: Brechen Sie aus der Monotonie aus, setzen Sie Grenzen zwischen Arbeit und Zuhause

Nach Monaten der Arbeit im Homeoffice stellt sich heraus, dass die Menschen tatsächlich beginnen, die Routine zu vermissen, so ein Bericht, der im Wall Street Journal veröffentlicht wurde. Für berufstätige Eltern war die ruhige Zeit im Zug ihre einzige „Me-Time“. Andere Berufstätige verbrachten die Zeit auf der Fahrt zur Arbeit damit, ihre Gedanken zu ordnen oder hörten Motivations-Podcasts, um sich auf den Arbeitstag einzustimmen. „Die Menschen suchen nach Wegen, um den Beginn und das Ende des Arbeitstages zu markieren; sie müssen einen Unterschied merken“, berichtet Jennifer Levitz im WSJ-Artikel "Welcome to the Fake Office Commute".

„Das Fake-Pendeln hat echte Vorteile. Es kann ein Spaziergang um den Block sein. Es kann ein Zwischenstopp an einem örtlichen Café oder dem Lieblings-Drive-Thru sein. Viele Arbeitnehmer haben ihre Pendelzeiten vor dem Coronavirus durch eine bestimmte Zeit ersetzt, in der sie sich von der Monotonie des Arbeitens zu Hause lösen, auch bekannt als das vorgetäuschte oder „Fake-Pendeln“, schrieb Redakteurin Monika Fike in einem Beitrag, den sie für Linkedin veröffentlichte.

Psychische Gesundheitspflege: Wiederholen Sie positive Affirmationen, erstellen Sie sich Selfcare-Routinen, seien Sie nett zu sich selbst

„Wir haben es mit einer mentalen Gesundheitsepidemie innerhalb einer Pandemie zu tun“, erklärt Gregory Jantz, renommierter Psychologe und Bestsellerautor des Buchs 7 Answers for Anxiety in einem aktuellen Forbes-Artikel. „Die Covid-Krise hat unseren Lebensstil dramatisch verändert. Die Menschen sind nervös und gestresst, wenn sie an die Zukunft denken. Es gibt auch eine Zunahme von Ängsten, die mit dem eigenen Leben zu tun haben. Manche sind allein und zu sehr isoliert. Andere müssen mit Kindern, die mehr zu Hause sind, mit Fernunterricht und mit Arbeitslosigkeit umgehen“, fügte Jantz hinzu.

Die Autorin und Feuilletonistin Elizabeth Day schrieb kürzlich in ihrer Kolumne im Observer: „Im Leben vor der Pandemie haben wir unseren Wert an unserer Produktivität gemessen. Aber im Lockdown sind wir erfolgreich, wenn wir jeden Tag mit intakter geistiger Gesundheit überleben.“

Seien Sie nett zu sich selbst und stellen Sie sicher, dass Sie etwa zwei Stunden am Tag haben, in denen Sie nichts Arbeitsbezogenes tun. Führen Sie ein Hobby fort, hören Sie sich inspirierende Podcasts an, meditieren Sie, nehmen Sie ein Bad oder gönnen Sie sich Beauty-Produkte, die Sie glücklich machen. Schreiben Sie positive Affirmationen auf und rezitieren Sie sie laut. Jantz rät auch dazu, „Ihren Geist zu erneuern“ und sich in Selbsterkenntnis zu üben, was bedeutet: Seien Sie ehrlich zu sich selbst, wenn Sie schlechte gesundheitliche Gewohnheiten annehmen, um mit dem Lockdown fertig zu werden, wie beispielsweise zu viel Alkohol zu trinken. Vor allem aber schlägt er vor, sich mit positiven Einflüssen zu umgeben und sich nicht von der Angst bestimmen zu lassen, wie man mit sich selbst umgeht. Achten Sie auf Negativität: Wenn möglich, hören Sie auf, mit Leuten in Ihrem Leben zu verkehren, die Sie emotional aussaugen und hören Sie auf, während dieser Zeit großer sozialer Ängste überkritisch mit sich selbst zu sein.

Planen Sie einen digitalen Detox und ziehen Sie den Stecker

Technologie überwältigt das Leben der Menschen. „So viel Zoom, soziale Medien und Technologie digitalisieren Ihr Gehirn", sagte Jantz gegenüber Forbes. „Es stumpft Ihre Emotionen ab. Man verliert die Empathie für andere, sieht nicht die Bedürfnisse anderer, sondern ist stattdessen sehr mit sich selbst beschäftigt. Diese Selbstabsorption führt zu einer Zunahme von Angstzuständen und Depressionen. Es führt auch dazu, dass Sie noch mehr Stress haben.“ Sarah Vohra, ein beratende Psychiaterin, hat mit The Office Group zusammengearbeitet, um Wege zu finden, Burnout zu mildern. „Studien zeigen, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne umso geringer ist, je mehr Aufgaben wir gleichzeitig erledigen“, so Vohra in dem Artikel zum Thema Homeoffice-Burnout auf Refinery29.

Neben dem Festlegen von Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben unter der Woche, sollten Sie am Wochenende bewusst ein oder zwei Tage digitalen Entzug einplanen, an denen Sie Ihr Telefon nicht nutzen, nichts auf Instagram hochladen oder und nicht nur Netflix “bingewatchen”. Wenn Sie noch im Inland reisen können, fahren Sie raus aus der Stadt und verbringen Sie Zeit damit, die Natur zu genießen, gehen Sie Obst pflücken oder wandern. Wenn ein Tapetenwechsel keine Option ist, legen Sie alle Geräte weg und bauen Sie etwas mit Ihren Händen durch Aktivitäten wie Töpfern, Malen, Häkeln, Schreinern. Laut einem Artikel, der in der Zeitschrift Psychology Today veröffentlicht wurde, wirkt die Arbeit mit den Händen Wunder für das Gehirn und baut Stress ab. Herbert Benson, Experte für Mind-Body-Medizin und Autor von The Breakout Principle, erklärte in seinem Buch: „Wenn wir uns mit einer sich wiederholenden Aufgabe beschäftigen, die unsere Gedanken komplett von dem Problem oder der Frage ablenkt, mit der wir uns herumschlagen, wird die Lösung oft wie von Zauberhand erscheinen.“

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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