Kering und Center for Sustainable Fashion stellen neues Governance-Programm für Luxussektor vor
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Das Centre for Sustainable Fashion am London College of Fashion, University of Arts London (UAL), hat heute den Start eines neuen Programms zusammen mit dem globalen Luxuskonzern Kering bekannt gegeben.
„Governance for Tomorrow“ markiert den zehnten Jahrestag ihrer Partnerschaft und befasst sich mit der Steuerung und Ausrichtung der Luxusmodebranche. Das auf drei Jahre angelegte Programm wird Expert:innen aus verschiedenen Sektoren, aus dem akademischen Bereich und von Nichtregierungsorganisationen mit Personen und Organisation zusammenbringen, die den Fortschritt vorantreiben, sogenannte „Changemakers“. Zusammen sollen sie alternative Governance-Modelle entwickeln, die den Planeten und die soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt der Entscheidungsfindung in der Modeindustrie stellen.
„Wir freuen uns, dass wir unsere langjährige Partnerschaft mit dem Centre for Sustainable Fashion mit dem Start des Programms 'Governance for Tomorrow' feiern können. Dieses innovative Programm ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Engagement für eine Neudefinition der Governance-Praktiken in der Luxusbranche, bei der Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit im Mittelpunkt stehen“, kommentiert Marie-Claire Daveu, Chief Sustainability and Institutional Affairs Officer bei Kering, in einer Pressemitteilung.
Das neue Programm wird spekulatives Design und partizipative Methodik kombinieren, um diese alternativen Governance-Modelle zu erforschen, anzuwenden, zu testen und umzusetzen. Grundlage ist der Nature-Artikel „Safe and just Earth system boundaries“ von Johan Rockström et al., in dem Gerechtigkeit zwischen Arten und Generationen und innerhalb von Generationen (3I) gefordert wird.
„Der 3I-Erfahrungsausschuss wird Governance durch die 3I-Linse betrachten und die Bedeutung von Gerechtigkeit, Fairness und Gleichheit für alle Gemeinschaften und Arten als wesentlich für die Erhaltung des Gleichgewichts der natürlichen Systeme der Erde hervorheben“, heißt es in der Pressemitteilung.
Suche nach „Changemakers“
Zu Programmbeginn hat das Centre for Sustainable Fashion einen offenen Aufruf an Changemakers aus allen Branchen veröffentlicht und lädt sie ein, sich den Governance for Tomorrow Stewardship Boards anzuschließen: „Die Boards sollen die Schaffung neuer alternativer Governance-Modelle in der Luxusmodebranche anführen und als Plattformen für den Wandel dienen, indem sie ein breites Spektrum von Changemakern zusammenbringen, um gemeinsam mutige Lösungen für die komplexen Herausforderungen des Modesystems zu entwickeln.“
„Durch die Einberufung einfallsreicher und neugieriger Köpfe werden wir Rahmenwerke und Praktiken entwerfen, die auf den wahren Regeln des Wohlstands beruhen, und uns so von den Regeln verabschieden, die wir erfunden haben und die die Natur und das Engagement für ein besseres Leben als Grundlage einer florierenden Luxusmodebranche außer Acht lassen“, erklärt Dilys Williams, Direktorin des Centre for Sustainable Fashion.
Der Start des Programms „Governance for Tomorrow“ erfolgt zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Trotz einiger Fortschritte hinkt die Modebranche bei vielen wichtigen Nachhaltigkeitsaspekten wie der verantwortungsvollen Produktion und dem verantwortungsvollen Konsum, Dekarbonisierung der Lieferketten und Gewährleistung existenzsichernder Löhne für die Beschäftigten weiterhin hinterher.
Laut dem jüngsten WWF-Bericht „Living Planet“ nähert sich die Erde einem „gefährlichen Wendepunkt“, der „eine enorme kollektive Anstrengung ... in den nächsten fünf Jahren erfordert, um die doppelte Klima- und Naturkrise zu bewältigen“. Daher muss die Modeindustrie dringend alternative Governance-Rahmenwerke erforschen, diese Forschungsergebnisse teilen und Leitlinien entwickeln.