Kreise: Birkenstock peilt Bewertung von zehn Milliarden US-Dollar an
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Der traditionsreiche Sandalen-Hersteller Birkenstock will bei seinem in den Vereinigten Staaten geplanten Börsengang Kreisen zufolge eine Bewertung von mindestens zehn Milliarden US-Dollar erzielen. Der deutsche Konzern wolle in der kommenden Woche damit starten, bei den Investoren die Gebote einzuholen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Bewertung im zweistelligen Milliardenbereich wäre etwas mehr als zuletzt spekuliert.
Den Informationen zufolge will Birkenstock den Preis und weitere Details des Börsengangs am 10. Oktober veröffentlichen. Einen Tag später sollen die Papiere dann an der New York Stock Exchange (NYSE) gehandelt werden. Dass die Firma mit Hauptsitz in Linz am Rhein in Rheinland-Pfalz in den USA an die Börse geht, gilt als weitere Niederlage für den deutschen Finanzplatz. So gab es hierzulande nur sehr wenig Börsengänge, unter anderem weil auch deutsche Unternehmen wie Biontech ihr Kapitalmarkt-Glück lieber im Ausland suchen.
"Erfinder des Fußbetts" geht an die Börse
Und jetzt geht mit Birkenstock ein deutsches Traditionsunternehmen unter anderem wegen der hohen Popularität der Marke in den USA in New York an die Börse. Die Ursprünge von Birkenstock reichen nach Unternehmensangaben bis ins Jahr 1774 zurück. Vor fast 250 Jahren habe der Schuhmacher Johannes Birkenstock das Fundament für "Schuhmacher-Dynastie" gelegt. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als "Erfinder des Fußbetts".
Haupteigentümer ist seit 2021 die Beteiligungsgesellschaft L Catterton, die mit dem Luxuskonzern LVMH und dessen milliardenschwerem Chef Bernard Arnault verbandelt ist. L Catterton wird nach dem Börsengang die Kontrolle über Birkenstock behalten. An der New Yorker Börse NYSE wird die Firma unter dem Kürzel "BIRK" notiert sein.
Vom einstigen Ökolatschen-Image haben sich die Sandalen längst gelöst, in den vergangenen Jahren entwickelten sie sich immer mehr zum Mode-Accessoire, auch durch Kooperationen mit Edel-Marken wie Dior und Manolo Blahnik. Zum Wandel trugen sowohl Promis, die sich mit den Sandalen zeigten, als auch das Marketing des Unternehmens bei. So wurde vergangenes Jahr ein Paar ausgetretener Birkenstock-Sandalen des Apple-Mitgründers Steve Jobs für mehr als 218 000 US-Dollar versteigert.
Zuletzt tauchten Birkenstocks in einer symbolischen Rolle im erfolgreichen "Barbie"-Film auf. Dort muss sich Barbie erst zwischen der künstlichen Barbie-Welt und der echten, menschlichen Welt entscheiden und dafür zwischen pinken Pumps und braunen Birkenstock-Sandalen wählen. Später ist sie in pinken Birkenstocks zu sehen.
Auch in Zeiten der Globalisierung hält Birkenstock an Deutschland als Standort fest. Im vergangenen Geschäftsjahr lief in den deutschen Betrieben die gesamte Fußbett-Produktion – und auch 95 Prozent der fertigen Produkte stammen von hier. In Portugal gibt es eine zusätzliche Komponenten-Fertigung. (dpa)