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Lenzing startet mit Partnern groß angelegtes Textilrecycling-Projekt in Österreich

Von Regina Henkel

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Lenzing Viscose Produktion am Standort Lenzing, Ballenlager. Foto: Lenzing AG/Christian Leopold

Die Lenzing Gruppe, Anbieter von Spezialfasern für die Textil- und Nonwovens-Industrie mit Sitz in Österreich, ist mit mehreren Partnern eine Kooperation eingegangen, um dem Textilrecycling und damit der Kreislaufwirtschaft einen Schritt näher zu kommen.

Zu der Partnerschaft gehören österreichische Unternehmen und Non-Profit-Organisationen, darunter der Lenzing Logistik- und Sortierpartner ARA (Altstoff Recycling Austria AG), der Textildienstleister Salesianer Miettex und die Caritas sowie der schwedische Zellstoffhersteller Södra. Diese wollen gemeinsam daran arbeiten, gebrauchte Haushalts- und Bekleidungstextilien zu sammeln, zu Zellstoff und schließlich zu neuen Lyocell- und Viskosefasern aufzubereiten.

Im Rahmen dieses Pilotprojekts werden die von Salesianer Miettex gesammelten Alttextilien, die für eine Wiederverwendung nicht geeignet sind, an ARA weitergegeben, bevor sie an die Caritas zur manuellen Sortierung in einer Recyclinganlage geliefert werden. Die Recyclinganlage der Caritas bietet mehr als 70 Menschen mit Behinderungen einen sicheren Arbeitsplatz. Nach dem Sortiervorgang werden die Textilien an Södra geliefert, wo sie recycelt und zu OnceMore-Zellstoff verarbeitet werden. Dieses Verfahren ist eine Weltneuheit im industriellen Recycling von Textilabfällen aus Mischfasern. Lenzing wird dann seine Refibra-Technologie einsetzen, um daraus neue Lyocell- und Viskosefasern herzustellen.

Ziel: Förderung eines zirkulären Geschäftsmodells

„Ein Unternehmen allein kann das drängende Problem der Textilabfälle nicht lösen. Proaktive Partnerschaften wie diese ermöglichen es uns, Fortschritte zu machen und einen echten Systemwandel zu erreichen", sagt Sonja Zak, Head of Textile Sourcing & Cooperations der Lenzing Gruppe. „Wir arbeiten hart daran, unsere Industrien nachhaltiger zu machen und den Wandel des textilen Geschäftsmodells von linear zu zirkulär zu fördern. Um diesen Übergang zu erleichtern, sind kontinuierliche Maßnahmen in der gesamten Branche erforderlich.“

Lenzing und Södra arbeiten seit 2021 im Bereich Textilrecycling zusammen. Der weiterentwickelte OnceMore Zellstoff soll unter anderem als Rohstoff für die Produktion von Lenzing Spezialfasern der Marke Tencel mit Refibra-Technologie verwendet werden. Ziel ist es, bis 2027 eine jährliche Verarbeitungskapazität von 50.000 Tonnen Textilabfällen zu erreichen.

„Der EU-Aktionsplan stellt Abfälle und Sekundärrohstoffe in den Mittelpunkt, um ihre Rolle auf dem Markt zu festigen. Für die Recyclingwirtschaft ist es daher wichtig, eine 360-Grad-Sicht auf alle Konsumgüter zu haben. Die ARA ist seit 30 Jahren maßgeblich an der Umsetzung der erweiterten Produzentenverantwortung in Österreich beteiligt. Es macht daher Sinn, dieses Know-how auch in den Textilbereich einzubringen. Das bedeutet, dass wir in Zukunft nicht nur Verpackungen, sondern möglichst viele Produkte recyceln werden, auch Textilien", ergänzt Martin Prieler, Vorstandsvorsitzender der ARA.

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