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Lockdown-Ende in Shanghai: Deutschland muss auf Besserung warten

Von DPA

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Shanghai, China | Foto: Markus Winkler / Pexels

Nach dem Ende des Lockdowns in Shanghai wird es noch dauern, bis sich die Probleme für die deutsche Wirtschaft lösen. "Bis die Logistik wieder aufgebaut ist, braucht es einige Wochen", sagte der Delegierte der Deutschen Wirtschaft, Maximilian Butek, in der ostchinesischen Hafenmetropole am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Bis Unternehmen in Deutschland nichts mehr spüren, kann es noch Monate dauern."

Der Neustart in China ist demnach auch nicht so einfach: "Durch die plötzliche Wiederaufnahme der Produktion wird es wahrscheinlich zu Lieferengpässen und Überlastungen kommen", sagte Butek. Container, die im größten Hafen der Welt in Shanghai steckengeblieben seien, müssten erst abgewickelt werden. Auch Dienstleistungen, die über Wochen auf Eis gelegt worden seien, müssten langsam wieder anfahren.

Deutsche Unternehmen in China könnten ihre Produktion nach über zwei Monaten langsam wieder aufnehmen, aber die Auswirkungen des Lockdowns dürften die Wirtschaft weiter belasten - wenn auch weniger als in den vergangenen Monaten. "Einige Unternehmen werden bis zum Ende des Jahres brauchen, um die Verluste der letzten Monate wieder gut zu machen", sagte Butek. Es sei mit einer "langsamen Erholung" der zweitgrößten Volkswirtschaft zu rechnen.

Auch wenn unterbrochene Lieferketten langsam wieder aufgebaut werden, sei das Thema aber nicht vom Tisch, solange China an seiner Null-Covid-Strategie festhalte: "Auch in Zukunft müssen Unternehmen weiterhin damit planen, dass kurzfristig Lockdown-Maßnahmen verhängt werden", sagte Butek. Hindernisse in der Logistik zwischen den chinesischen Provinzen existierten zunächst weiter, auch wenn damit zu rechnen sei, dass diese in den nächsten Wochen abgeschafft werden.

Nach zwei Monaten hatte das Wirtschafts- und Finanzzentrum Shanghai seinen kontroversen und teils chaotischen Lockdown am Mittwoch wieder aufgehoben, der zur Unterbrechung von Lieferketten geführt hatte und auch in Deutschland zu spüren war. Die Ausgangssperren für die 26 Millionen Bewohner wurden weitgehend aufgehoben, auch wenn einige Nachbarschaften weiter abgeriegelt sind. Geschäfte öffneten. Auch wurde der öffentliche und private Verkehr wieder zugelassen. Die neuen Infektionen erreichten den niedrigsten Stand seit drei Monaten.

Mit der Ankunft der Omikron-Variante kämpft das bevölkerungsreichste Land seit März gegen die größte Corona-Welle seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. Während der Rest der Welt inzwischen versucht, mit dem Virus zu leben, hält Chinas Führung an ihrem Null-Covid-Ziel fest. Chinesische Wissenschaftler warnten, dass eine Lockerung ohne jegliche Beschränkungen zu 1,5 Millionen Toten in sechs Monaten führen könnte, da in China viele alte Menschen unzureichend geimpft seien. (dpa)

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