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Lösung im Tarifkonflikt des Hamburger Groß- und Außenhandels

Von DPA

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Hamburger Hafen, Bild zur Visualisierung Bild: Unsplash, Bernd Dittrich

Nach einem mehr als ein Jahr andauernden Tarifkonflikt haben sich die Gewerkschaft Verdi und der AGA Unternehmensverband auf Lohnerhöhungen für die rund 60.000 Beschäftigten im Hamburger Groß- und Außenhandel verständigt.

Demnach erhalten die Beschäftigten jeweils rückwirkend zum 1. Oktober 2023 5,1 Prozent und zum 1. Mai dieses Jahres 5 Prozent mehr Geld, wie die Gewerkschaft und die Arbeitgeber:innenseite am Montag mitteilten. Von Anfang Mai kommenden Jahres gebe es dann noch einmal ein Lohnplus von zwei Prozent sowie 480 Euro für die betriebliche Altersvorsorge. Die Vergütung für die Auszubildenden steige jedes Jahr um 60 Euro, heißt es in dem bis Ende April 2026 laufenden Tarifvertrag.

„Wir sind zufrieden, dass es nach diesen langwierigen und schwierigen Verhandlungen zu einem Ergebnis gekommen ist“, sagte die Verdi-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp. Die Beschäftigten hätten zu Recht mit langem Atem für das Ergebnis gekämpft. Die Tarifverhandlungen hatten bereits im Mai vergangenen Jahres begonnen und waren von Warnstreiks begleitet. Bis zu einem Tarifergebnis brauchten Verdi und der AGA Unternehmensverband insgesamt sechs Verhandlungsrunden. Davon berührt sind rund 4500 Unternehmen in Hamburg.

„Mit diesem Tarifabschluss gehen wir an die absolute Grenze des Machbaren“, sagte der ehrenamtliche Verhandlungsführer für den Unternehmensverband, Michael Fink. Dass erstmals eine Laufzeit von 36 Monaten vereinbart worden sei, sei ein Erfolg. Das schaffe Planungssicherheit. Der hauptamtliche AGA-Verhandlungsführer Volker Hepke sagte: „Der Weg mit über 100 Verhandlungsrunden im Bundesgebiet war mehr als steinig." Die Tarifautonomie habe auch diesen heftigen Stresstest einigermaßen bestanden.

Der AGA geht davon aus, dass er und Verdi für die Tarifgebiete Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in den kommenden Wochen vergleichbare Ergebnisse erzielen werden. Hepke betonte aber auch: „Lohnsetzung ist nicht Staatsaufgabe.“ Wenn der Mindestlohn politisch motiviert angehoben werde, „verlieren Tarifverträge auch unter dem Gesichtspunkt einer Grundsicherung ihren Zweck“.

Nach Verdi-Angaben haben sich beide Seiten darüber hinaus auf die Schaffung einer neuen Entgeltstruktur, die Gestaltung der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz sowie eine Qualifizierungsoffensive für die Beschäftigten verständigt. Unter anderem gebe es auch Einigkeit bei der betrieblichen Alterssicherung der Beschäftigten, die um 480 Euro auf 636 Euro angehoben worden sei.(dpa)

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