Lululemon will Missstände in Fabrik untersuchen
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Nachdem in den letzten Tagen Berichte über Missstände in einer Lululemon-Fabrik in Bangladesch bekannt wurden, will das Unternehmen jetzt eine Untersuchung der Fabrik einleiten.
Physische und verbale Gewalt
Einem Artikel der Zeitung The Guardian zufolge, würden Arbeiterinnen aus einer Fabrik in Bangladesch während ihrer Arbeit physisch und verbal misshandelt. Die Arbeiter sagten auch, dass sie gezwungen waren, Überstunden zu machen und dass ihr Monatslohn etwa 9.100 Taka betrage – das ist weniger als eine Lululemon Leggings kostet. Die Fabrik, in der der mutmaßliche Missbrauch stattfand, befindet sich in Chittagong, etwa 260 Kilometer von der Hauptstadt Dhaka entfernt. Sie gehört zur Youngone Corporation, die für Lululemon produziert. Seit dem Bericht habe Lululemon keine weiteren Aufträge mehr an das Unternehmen vergeben, versichert der kanadische Yoga-Spezialist.
„Mitglieder von Lululemon CSR und Produktionsteam besuchten die Fabrik in Bangladesch, um sofort mit den Arbeitern zu sprechen und mehr zu erfahren", sagte ein Lululemon Sprecher der Thomson Reuters Foundation per E-Mail. „Wir arbeiten mit einer unabhängigen, gemeinnützigen Drittpartei zusammen, die die Angelegenheit vollständig untersucht. Während unser Produktionsanteil in dieser Fabrik sehr gering ist, werden wir sicherstellen, dass die Arbeiter geschützt sind vor jeder Form von Missbrauch und fair behandelt werden."
Lululemon unterstützt Stiftung der Vereinten Nationen
Anfang dieses Monats hat Lululemon eine Partnerschaft mit der Stiftung der Vereinten Nationen geschlossen, um die Gesundheit der Mitarbeiter in der Produktionskette zu verbessern. Das Unternehmen hat in den nächsten drei Jahren eine Million US-Dollar für ‚Peace on Purpose‘ bereitgestellt - ein evidenzbasiertes Programm, das UN-Mitarbeitern, die an vorderster Front bei dringenden globalen Herausforderungen arbeiten, Zugang zu Instrumenten und Ressourcen der Selbsthilfe bietet.
Bangladesch ist nach China der zweitgrößte Exporteur von Konfektionskleidung und bei mehr als 80 Prozent der Exporte auf die Bekleidungsindustrie angewiesen. Im August sagte der Präsident des Verbands der bangladeschischen Bekleidungshersteller und -exporteure (BGMEA), dass nur 200 von 1.500 Bekleidungsfabriken im Land die in einem internationalen Abkommen festgelegten Sicherheitsanforderungen für Arbeitnehmer erfüllen würden. Das Bangladescher Abkommen über Brand- und Gebäudesicherheit ist ein rechtsverbindlicher Pakt, der nach dem Einsturz des Gebäudes Rana Plaza im Jahr 2013 von 200 Modefirmen unterzeichnet wurde. Bei dem Unglück kamen über 1.100 Arbeiter ums Leben.
Für das zweite Quartal des Jahres verzeichnete Lululemon einen Nettoumsatz von 883,4 Millionen Dollar und einen Anstieg von 22 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres. Das Unternehmen hat seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr angehoben und erwartet nun einen Nettoumsatz in der Größenordnung von 3,8 bis 3,84 Milliarden Dollar.
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk .
Photo credit: Luluemon