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Lululemon wird in einer Sammelklage des Greenwashings bezichtigt

Von Vivian Hendriksz

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Lululemon in Hamburg Credits: FashionUnited

Lululemon Athletica Inc. wird vorgeworfen, irreführende Greenwashing-Taktiken anzuwenden, um die Verbraucher:innen glauben zu machen, dass das Unternehmen nachhaltiger und umweltfreundlicher sei als es tatsächlich ist. Laut einer Sammelklage, die am vergangenen Freitag beim US-Bezirksgericht des südlichen Bezirks von Florida eingereicht wurde, hat die kanadische Freizeitmarke ihre Kund:innen ausgenutzt, indem sie ihre Produkte, ihre Betriebsabläufe und ihre Geschäftspraktiken durch ihre "Be Planet"-Marketingkampagne als nachhaltig und mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt beworben hat.

In der 53-seitigen Klage gegen Lululemon wird der Vorwurf erhoben, dass trotz der Behauptungen der Marke im Rahmen ihrer „Be Planet“-Kampagne und ihres Engagements für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit, diese Behauptungen die tatsächlichen Handlungen und Auswirkungen des Unternehmens falsch darstellen. In der Sammelklage heißt es, dass Lululemon, ein weltweit führender Anbieter von Freizeitkleidung, entgegen dem von ihm propagierten Image erhebliche und zunehmende Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt hat.

Sammelklage gegen Lululemon wegen irreführender Nachhaltigkeitsbehauptungen

„Die Botschaften der Marketingkampagne von Lululemon sind unfair, falsch, täuschend und irreführend für vernünftige Verbraucher, da sie Lululemon als etwas darstellen, was es nicht ist“, so die Klage. „Die Bekleidungsindustrie ist ein Hauptverursacher der Umweltkrise, und als eines der größten Bekleidungsunternehmen der Welt hat Lululemon einen signifikanten und wachsenden Klima- und Umwelteinfluss, und seine Handlungen und Produkte schaden direkt der Umwelt und verschlechtern die Gesundheit des Planeten - das Gegenteil seiner Be Planet Versprechen und Darstellungen.“

In der Klage wird argumentiert, dass die Geschäftstätigkeit und die Produkte von Lululemon der Umwelt tatsächlich direkten Schaden zufügen und zu einer fortlaufenden Verschlechterung der Umwelt führen, was das genaue Gegenteil dessen ist, was das Unternehmen in seiner Be Planet-Kampagne verspricht und vertritt. „Anstatt den Planeten zu schützen und positiv zu verbessern, verursacht Lululemon immer mehr negative Auswirkungen und Schäden“, heißt es in der Sammelklage weiter.

Im Einzelnen wird in der Sammelklage gegen Lululemon behauptet, dass die Marke unter anderem für „erhebliche Treibhausgasemissionen, Deponieabfälle und die Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt“ verantwortlich sei. In der Klage wird außerdem argumentiert, dass die angeblich irreführenden Behauptungen von Lululemon in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit dazu dienen, die Verbraucher:innen zum Kauf der Produkte zu überreden und die hohen Preise zu rechtfertigen.

Im Oktober 2020 stellte Lululemon erstmals seine „Be Planet“-Kampagne und seine Impact Agenda vor, in der das Unternehmen seinen langfristigen Plan zur Verringerung der gesamten Umweltauswirkungen darlegt. Teil der Strategie ist die Zusage der Marke, die Kohlenstoffemissionen bis 2030 deutlich zu senken.

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Lululemon beinhaltet auch Zusagen, bis 2030 sicherzustellen, dass die Produkte des Unternehmens End-of-Use-Lösungen umfassen. Außerdem soll gewährleistet werden, dass bis 2025 mindestens 75 Prozent der Produkte aus nachhaltigen Materialien bestehen, dass die Verbraucher:innen bis 2025 die Möglichkeit haben, die Lebensdauer der Produkte durch Wiederverkauf, Reparatur oder Recycling zu verlängern sowie die Nutzung von 100 Prozent erneuerbarem Strom für den Betrieb ab 2021 zu gewährleisten. Auch soll die Nutzungsintensität von Süßwasser bei der Herstellung von Produkten um 50 Prozent gesenkt und Einweg-Plastikverpackungen bis 2025 um 50 Prozent reduziert werden.

Kohlendioxid-Emission seit 2022 verdoppelt

Dem Umweltbericht von Lululemon für 2022 zufolge haben die Scope-3-Emissionen des Unternehmens, bei denen es sich um indirekte Emissionen innerhalb der Lieferkette handelt, jedoch 1,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid betragen - fast das Doppelte der Scope-3-Emissionen des Unternehmens für 2020.

„Die Emissionen von Lululemon im Jahr 2022 entsprechen der Verbrennung von mehr als 720 Millionen Litern Benzin, mehr als 3,8 Millionen Barrel Öl oder der Betankung von mehr als 518.000 Personenkraftwagen für ein Jahr“, heißt es in der Klageschrift, die hinzufügt, dass diese Emissionen voraussichtlich weiter ansteigen werden, da das Unternehmen versucht, seinen Umsatz bis 2026 zu verdoppeln. In der Sammelklage wird auch behauptet, dass die von Lululemon gemachten Angaben zu seinen Zielen in Bezug auf seine Scope 1- und Scope 2-Emissionen irreführend sind, da die Marke nicht angibt, dass diese Emissionen nur etwa 0,3 Prozent seiner gesamten Treibhausgasemissionen ausmachen.

Angesichts des anhaltenden Wachstums von Lululemon, dessen Umsatz sich zwischen 2018 und 2022 auf 8,1 Milliarden US-Dollar (etwas 7,44 Milliarden Euro) mehr als verdoppeln wird, wird in der Klage behauptet, dass die „Be Planet“-Marketingkampagne „objektiv falsch, täuschend und irreführend“ ist und gegen fast alle Richtlinien der Federal Trade Commission für Umweltmarketingaussagen verstößt. In der Klageschrift heißt es weiter, dass die kanadische Wettbewerbsbehörde eine formelle Untersuchung gegen Lululemon wegen der angeblich irreführenden Marketingaussagen eingeleitet hat.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.com

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