Luxusexporte: Schweiz verhängt Sanktionen gegen Russland
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Die Schweiz hat am Freitag die EU-Sanktionen gegen den Export von Luxusgütern nach Russland übernommen, die wegen des Krieges des Kremls in der Ukraine verhängt wurden, wobei sie einräumte, dass einige Schweizer Unternehmen stark betroffen sein könnten. Die Europäische Union hatte am Dienstag eine vierte Welle von Sanktionen verhängt, denen sich die Schweiz anschließen wollte.
Die Schweiz ist nicht in der EU und hat eine lange Tradition der Neutralität in Kriegsfragen, hat sich aber dennoch den EU-Sanktionswellen angeschlossen, die nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar verhängt wurden.
Schweizer Regierung: Bestimmte Unternehmen könnten ernsthaft betroffen sein
Die neuen Maßnahmen "werden in den nächsten Tagen in Kraft treten", so die Schweizer Regierung in einer Erklärung. "Das in den neuen Sanktionen enthaltene Verbot des Exports von Luxusgütern betrifft nur einen kleinen Teil der weltweiten Exporte der Schweiz in diesem Bereich. Bestimmte Unternehmen könnten jedoch ernsthaft betroffen sein", räumte Bern ein.
Die Uhrenindustrie ist der drittgrösste Exportsektor der reichen Alpennation, allerdings weit hinter dem riesigen Pharmasektor. Russland ist der 17. größte Exportmarkt für Schweizer Uhrenhersteller, der im letzten Jahr 260 Millionen Schweizer Franken (280 Millionen US-Dollar, 250 Millionen Euro) einbrachte, so die Statistik des Verbandes der Uhrenindustrie, was etwa einem Prozent der gesamten Schweizer Uhrenexporte entspricht.
Die Exporte geben jedoch nur einen Teil der Uhrenverkäufe an wohlhabende Luxusuhrenliebhaber:innen wieder, die bei touristischen Reisen in die Schweiz oft viel Geld ausgeben .Reiche Russ:innen gehören zu den größten Uhrenliebhabenden, und selbst Präsident Wladimir Putin wird regelmäßig dabei gesehen, wie er renommierte Schweizer Marken an seinem rechten Handgelenk trägt.
Schweizer Marken stoppen Exporte nach Russland
Schon vor den Sanktionen hatten mehrere große Schweizer Marken, darunter Rolex, ihre Exporte nach Russland gestoppt. Letzte Woche schloss die Swatch-Gruppe, zu der Tissot, Omega und Breguet gehören, ihre Geschäfte in Russland, nachdem sie bereits in der Woche zuvor ihre Exporte eingestellt hatte.Der Luxusgüterriese Richemont, Eigentümer des Schmuckhauses Cartier und von Luxusuhren wie IWC und Jaeger-LeCoultre, hat seine Geschäfte in Russland ebenfalls am 3. März eingestellt.
Die EU-Liste der betroffenen Produkte verbietet die Ausfuhr von Champagner sowie von Zigarren, Parfums, Uhren, Schmuck, Yachten und Luxuslimousinen.(AFP)
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk.