Marks & Spencer: Jahresüberschuss schrumpft um mehr als siebzig Prozent
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Anhaltende Probleme im Modegeschäft und hohe Restrukturierungskosten haben dafür gesorgt, dass der britische Handelskonzerns Marks & Spencer plc. im Geschäftsjahr 2016/17 einen Gewinneinbruch hinnehmen musste.
Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent auf 10,6 Milliarden Britische Pfund (12,3 Milliarden Euro). Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass das am 1. April abgeschlossene Geschäftsjahr eine Verkaufswoche weniger umfasste als das vorherige. Auf vergleichbarer Basis wuchsen die Erlöse um 2,2 Prozent (währungsbereinigt +1,1 Prozent).
Verantwortlich für den kleinen Umsatzzuwachs war das Lebensmittelgeschäft: Aufgrund von Neueröffnungen stieg sein Umsatz in Großbritannien bereinigt um Währungs- und Kalendereffekte um 4,2 Prozent. Schlechter sah es in der Heimat einmal mehr im Geschäft mit Bekleidung und Haushaltswaren aus: Dort sanken sie Erlöse auf vergleichbarer Basis um 2,8 Prozent. Im Ausland wurde das Vorjahresniveau währungs- und kalenderbereinigt knapp verfehlt (-0,1 Prozent). Verbessern konnte sich Marks & Spencer immerhin im Online-Geschäft (+4,9 Prozent).
Hohe Restrukturierungskosten belasteten das Ergebnis
Beim Ergebnis machten sich tiefgreifende Umbaumaßnahmen im Rahmen des laufenden Restrukturierungsprogramms deutlich bemerkbar. Veränderungen bei den Lohn- und Pensionszahlungen, die Folgekosten von Ladenschließungen und weitere Einmalbelastungen summierten sich auf Sondereffekte in Höhe von über 437 Millionen Britischen Pfund. Nicht zuletzt aufgrund dieser Faktoren sank der Vorsteuergewinn um 63,5 Prozent auf 176,4 Millionen Britische Pfund, der Jahresüberschuss schrumpfte sogar um 71,1 Prozent auf 115,7 Millionen Britische Pfund (134,4 Millionen Euro). Bereinigt um Sonderbelastungen ging der Gewinn vor Steuern nach Angaben des Unternehmens lediglich um 10,3 Prozent zurück. „Wie erwartet haben die gezielten Umstrukturierungen ihren Preis und belasten das Ergebnis“, räumte CEO Steve Rowe ein. Immerhin sei es dem Konzern gelungen, seine Nettoverschuldung im vergangenen Jahr zu reduzieren.
CEO Steve Rowe sieht den Konzern trotz des Gewinneinbruchs „auf Kurs“
Die größte Herausforderung für das Management bleibt auch weiterhin die Neubelebung des seit Jahren schwächelnden Bekleidungsgeschäfts. Hier sollen Verbesserungen bei der Qualität und der Sortimentszusammenstellung sowie die Einschränkung von Rabattaktionen künftig für Fortschritte sorgen. Erste Effekte der eingeleiteten Maßnahmen sieht Konzernchef Rowe bereits: „Wir haben damit begonnen, unseren Marktanteil zu stabilisieren“, erklärte er. Bei den zum vollen Preis verkauften Artikeln sei der Marktanteil zuletzt sogar gewachsen. So zog der Konzernchef ein insgesamt positives Fazit: „Wir haben im vergangenen Jahr eine Menge erreicht, und obwohl es noch viel zu tun gibt, bin ich mit den Fortschritten zufrieden. Wir liegen auf Kurs“, erklärte Rowe.
Marks & Spencer, Geschäftsjahr 2016/17