Mode Schödlbauer muss schließen, Hemden-Meister wird eventuell verkauft
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Nachdem der Geschäftsmann Peter Schödlbauer Anfang Februar beim Amtsgericht Regensburg Insolvenz anmeldete, mussten jetzt drei Monate später das Ladengeschäft Mode Schödlbauer im ostbayerischen Bad Kötzting und der zugehörige Onlineshop zum 30. April geschlossen werden. Dies bestätigte das Unternehmen auf Anfrage von FashionUnited.
Grund seien die „geringen Umsätze“, die Geschäft und Onlineshop verzeichneten. Die Spezialisierung auf den Nischenbereich Hemden, der vor der Pandemie sehr gut funktionierte, wirkte sich während und nach der Pandemie nachteilig aus. Im Interview mit der Textilwirtschaft vor gut einem Jahr erklärte Schödlbauer, der das Geschäft in dritter Generation führt noch, sich nicht dem Loungewear-Trend beugen und informellere Kleidung anbieten zu wollen.
Das zurückhaltende Kaufverhalten der Verbraucher:innen im stationären Einzelhandel, gerade in kleinen Städten wie Bad Kötzing, tat sein übrigens, um es dem 89-Jahre-alten Modehaus schwer zu machen.
Der Onlineshop Hemden-Meister, der sich auf preisgünstige Männerhemden und Damenblusen in verschiedenen Passformen für Freizeit und Büro spezialisiert hat, wird laut dem Unternehmen „derzeit aufrechterhalten und in vollem Umfang fortgeführt“.
Hemden-Meister steht zum Verkauf
Hemden-Meister könnte jedoch verkauft werden: „Diesbezüglich befinden wir uns noch in Verhandlungen mit einem Interessenten zwecks Übernahme des Geschäftsbetriebes“, heißt es weiter.
Hemden-Meister startete bereits 2004 als Teil eines Mono-Label-Shops und erweiterte dann 2007 mit einem eigenen Onlineshop. Außer einem umfangreichen Angebot von über 15.000 verschiedenen Kleidungsstücken bietet der Shop auch einen Änderungs- und Monogrammservice sowie Material- und Pflegehinweise, Tipps zur Fleckentfernung und allgemeine Style- und Etiketten-Tipps fürs einen angemessenen Business Look.
Rechtsanwalt Hubert Ampferl, ein Restrukturierungsexperte aus der Kanzlei Dr. Beck & Partner, der vom Amtsgericht Regensburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde, gab sich im Februar noch zuversichtlich für den Erhalt des Betriebes und wies auf die Retourenquote hin, die weit unter dem Durchschnitt der Branche liege.
Jetzt wird die für den 12. Juli angesetzte Gläubigerversammlung mit Spannung erwartet, bei der über den Verkauf von Hemden-Meister beraten wird.
Das Unternehmen will sich zudem Ende des Monats offiziell zur derzeitigen Situation äußern.