Modehauskette Wöhrl schließt 4 von 34 Filialen
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Die wirtschaftlich ins Trudeln geratene Modehauskette Wöhrl soll mit der Schließung von 4 der 34 Filialen wieder flott gemacht werden. Acht weitere Filialen würden umfassend modernisiert, teilte die Wöhrl-Unternehmensgruppe am Donnerstag in Nürnberg mit. Wöhrl hatte nach Umsatzrückgängen Anfang September eine Insolvenz in Eigenregie beantragt. Sie will das bis Ende November laufende Schutzschirmverfahren zudem zur Investorensuche nutzen.
Geschlossen werden sollen die Wöhrl-Häuser im Nürnberger Frankencenter, im Münchner PEP-Einkaufscenter, in der mittelfränkischen Kreisstadt Roth und am Potsdamer Platz in Berlin. Von dem Aus der Filialen seien 146 der 2000 Beschäftigten betroffen. Ihnen werde in den kommenden Wochen gekündigt; sie hätten aber die Möglichkeit, sich bei anderen Filialen in der Region zu bewerben.
Bei einer Prüfung habe sich herausgestellt, dass die vier von der Schließung betroffenen Wöhrl-Häuser auch mit gezielten Maßnahmen nicht hätten profitabel gemacht werden können, heißt es in der Mitteilung. Bei anderen weniger profitablen Standorten in Süd- und Ostdeutschland beobachte das Management die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Häuser. Ursprünglich waren zwischen sechs und zehn Wöhrl-Häuser von Schließung bedroht.
Doch für einige zur Disposition stehende Filialen gebe es durchaus Perspektiven, sagte ein Unternehmenssprecher. Um sie attraktiver und damit rentabler zu machen, sollen insgesamt acht Wöhrl-Häuser in den kommenden Monaten modernisiert werden. Dazu gehören neben dem Mutterhaus in der Nürnberger Altstadt die Filialen in Würzburg, Passau, Weiden, Straubing, Landshut, Schweinfurt und Regensburg.
Die Eigentümerfamilie sucht einen Investor. Zur Zeit würden Gespräche mit mehreren Interessenten geführt. "Die Unternehmensgruppe braucht Kapitalzufluss. Ziel der Familie Wöhrl ist es, die Wöhrl-Gruppe als Ganzes und damit auch die Arbeitsplätze zu erhalten", sagte der Sprecher. Die wachsende Konkurrenz des Onlinehandels hatte Wöhrl zugesetzt und zunehmend Umsatz gekostet. Auch Managementfehler hatten den Nürnberger Modefilialisten zuletzt in eine Schieflage gebracht. (DPA)