Nach acht Jahren: Otrium auf dem Weg zur Rentabilität
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Die Online-Outlet-Plattform Otrium steht kurz vor ihrem achtjährigen Jubiläum und blickt bereits auf die Aussicht auf Rentabilität. Seit 2023 konzentriert sich das Unternehmen intensiv auf dieses Ziel und konnte im vierten Quartal 2024 den Break-even-Punkt erreichen. „Wir streben an, 2025 das ganze Jahr über Break-even zu fahren“, erklärt CEO Frank van Valderen in einem Videocall mit FashionUnited.
Otrium wurde von Max Klijnstra und Milan Daniels gegründet, mit dem Ziel, sicherzustellen, dass produzierte Kleidungsstücke auch tatsächlich getragen werden. Daher hilft Otrium Marken, ihre Bestände über die Plattform mit Rabatten zu verkaufen und übernimmt dabei den gesamten Prozess. Otrium arbeitet hauptsächlich nach dem Konsignationsmodell (98 Prozent des Angebots), bei dem die Marken die Kleidungsstücke an Otrium übergeben, aber weiterhin Eigentümer bleiben. Diese Artikel werden in einem Lager in Almelo aufbewahrt, von wo aus Otrium die Bestellungen in ganz Europa versendet und abwickelt. Die Plattform bietet eine breite Palette an Marken, geht jedoch sehr selektiv mit dieser Auswahl um.
Marken, die als „nicht relevant“ oder nicht profitabel gelten, wurden aus dem Sortiment entfernt. Doch was versteht man unter „nicht relevant“? „Wir hatten Marken, deren Produkte im Laden für 30 bis 40 Euro verkauft wurden”, erklärt Van Valderen. „Wenn wir dann 70 Prozent Rabatt darauf gewähren, verkaufen wir sie für nur zehn Euro. Über diese zehn Euro erhalten wir eine Provision, aber die Kosten können damit nicht gedeckt werden.“ Er fügt hinzu: „Diese Marken waren oft Produkte, mit denen Kund:innen unzufrieden waren und die sie zurückschickten. Das führte weder zu Kund:innenbindung noch zu einer guten Marge für die Marken und uns.“
2024 wurden viele namhafte Marken zum Otrium-Sortiment hinzugefügt, darunter Closed, McGregor, New Balance und Levi’s. „2025 werden noch weitere spannende Marken hinzukommen“, erzählt van Valderen stolz. „Es sind Marken, von denen wir wissen, dass unsere Kund:innen sie gerne kaufen.“ Durch diese attraktiven Marken ist auch die Anzahl der Artikel pro Bestellung gestiegen, so der CEO.
„Das bedeutet, dass sich die Ordereconomics verbessert haben.“ Zusätzlich wurde das Angebot weiter personalisiert, sodass den Besuchern Produkte angezeigt werden, die auf ihrem bisherigen Kaufverhalten basieren. „Dank der personalisierten Angebote haben wir auch weniger Rücksendungen.“
2024 für Otrium: B Corp, Break-even und neue Marken
Der Weg zur Rentabilität umfasst jedoch nicht nur die Verbesserung des Angebots, sondern auch eine sorgfältige Kostenkontrolle. So werden die Verpackungsboxen besser auf Maß gefertigt, was zu einer Reduzierung des Materialverbrauchs führt und gleichzeitig mehr Pakete gleichzeitig transportiert werden können. Ein wichtiger Schritt war der Rückzug aus den USA und die Schließung der Niederlassung in Großbritannien. „2023 haben wir einen Monat schwarze Zahlen geschrieben, 2024 ein ganzes Quartal. 2025 werden wir sehr nah an einem ganzen Jahr sein“, erklärt van Valderen.
Das vierte Quartal 2024 brachte nicht nur den Break-even, sondern auch das B-Corp-Zertifikat. Otrium erreichte eine Punktzahl von 91,6 (für die Zertifizierung sind mindestens 80 Punkte erforderlich). „Unser Geschäftsmodell zielt darauf ab, ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Problem zu lösen: Kleidung, die nicht getragen wird.“ Diese Lösung wird als ein Beitrag zur Nachhaltigkeit betrachtet. „Das Geschäftsmodell ist positiv. Wir wollen unseren Kund:innen helfen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen, wenn sie das wünschen. Daher war die Entscheidung, B Corp anzustreben, naheliegend. Es ist eine Auszeichnung und Anerkennung, aber auch ein Schritt in Richtung Weiterentwicklung.“
„Es gab keine Überraschungen im B-Corp-Bewertungsprozess. Die Fragen haben jedoch einige Themen ans Licht gebracht, über die wir zuvor wenig wussten. Zum Beispiel die Frage nach der gleichen Bezahlung für Männer und Frauen, die wir bestätigen konnten“, berichtet van Valderen. Otrium habe vor allem die Bestätigung erhalten, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist, und dass dieser Weg konsequent fortgesetzt werden muss. Auch die Personalisierung der Angebote wurde weiter vorangetrieben. „Das waren wir natürlich schon am Umsetzen. Was ich damit sagen will, ist, dass B Corp ein Teil unserer Reise ist.“
Um seine Nachhaltigkeitsziele weiter zu verfolgen, hat Otrium auch einen Reparatur- und Recyclingservice eingeführt. Produkte, die mit kleinen Schäden zurückgeschickt werden, lässt Otrium in Zusammenarbeit mit Partner:innen reparieren. Nach der Reparatur werden die Artikel erneut zum Verkauf angeboten. Ist ein Produkt nicht mehr reparabel, bietet Otrium den Partnermarken verschiedene Optionen an: Sie können die Artikel an einen Wiederverkäufer verkaufen oder sie zurückerhalten, um den Produkten selbst neues Leben einzuhauchen. Alternativ können die Marken auch entscheiden, die Artikel recyceln zu lassen.
Blickt man in die Zukunft, glaubt van Valderen, dass immer neue Ziele für das Unternehmen entstehen werden. „In fünf Jahren trägt immer noch jeder Kleidung und es gibt weiterhin überschüssige Bestände. Ich wünschte, das wäre nicht der Fall, aber es ist nun mal so.“ Daher verfolgt van Valderen einen pragmatischen Ansatz: „In fünf Jahren hätten wir gerne noch mehr großartige Marken und mehr treue, zufriedene Kund:innen. Das würde bedeuten, dass wir alles richtig gemacht haben. In fünf Jahren werden wir immer noch an diesem Traum arbeiten.“
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