Nach Übernahme: Closed setzt auf bewährte Stärken
Der Hamburger Modeanbieter Closed hat nach der Anfang Oktober verkündeten Übernahme durch die Unternehmerfamilie Böck und den Branchenexperten Dieter Holzer weitere Fortschritte gemacht.
Der Übergang der operativen Gesellschaften in die eigens gegründete Closed NewCo GmbH sei zum 1. November abgeschlossen worden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Damit beginne für die Marke „eine neue Phase der unternehmerischen Stabilität und Weiterentwicklung“. Closed habe mit der „langfristig orientierten Eigentümerstruktur“ nun „eine klare Perspektive und ein verlässliches Fundament für die kommenden Jahre“.
Wie bereits verkündet leitet Holzer das Unternehmen als CEO. Unterstützt wird er von Gordon Giers und Till Nadler, die ihre Positionen in der Geschäftsführung behielten. Giers ist damit als Chief Product Officer weiter für die Bereiche Produkt und Marke verantwortlich, Nadler ist als Chief Sales Officer für den internationalen Vertrieb zuständig.
„Gordon Giers und Til Nadler verfügen über tiefes Verständnis für die Marke“, betonte Holzer in einem Statement. „Ihre langjährige Erfahrung ist wertvoll für die Weiterentwicklung von Closed.“
CEO Holzer: „Closed hat eine der prägnantesten Marken-DNAs im europäischer Premiumsegment“
Das Unternehmen konzentriere sich nun darauf, „die Ausrichtung der Marke und der Produkte weiter zu schärfen sowie interne Abläufe klar und strukturiert fortzuführen“, heißt es in einer Mitteilung. Die Weiterentwicklung der Kollektion spiele dabei „eine zentrale Rolle“.
„Closed arbeitet daran, den bereits hohen Anspruch an das Produkt weiterzuentwickeln und die Markenidentität noch klarer zum Ausdruck zu bringen“, erklärte die Firma. „Dabei soll insbesondere das Kernprodukt – Hose und Denim – in seiner Kompetenz und Sichtbarkeit weiter gestärkt werden.“
CEO Holzer unterstrich die große Wertschätzung, die das Label weiterhin genießt. „Closed hat eine der prägnantesten Marken-DNAs im europäischer Premiumsegment“, betonte er. „Unser Ziel ist es, diese Stärke noch konsequenter in den Mittelpunkt zu stellen – im Produkt und in der Kommunikation.“
Das Hamburger Modeunternehmen hatte Anfang August aufgrund hoher Schuldenlasten Insolvenz angemeldet. In einem Bieterwettstreit hatten sich daraufhin die Familie Böck, der auch das Bekleidungsunternehmen Marc O’Polo gehört, und Holzer mit ihrer gemeinsamen Offerte durchgesetzt.
Für die Retail-Gesellschaft Closed Direct wurde ein Insolvenzplan eingereicht
Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des Insolvenzverwalters Stefan Denkhaus wurde inzwischen auch ein Insolvenzplan für die Closed Direct GmbH, in der das stationäre und das Online-Retailgeschäft geführt wird, eingereicht. „Als nächster Schritt findet am 10. Dezember beim Amtsgericht Hamburg der Erörterungs- und Abstimmungstermin statt, in dem die Gläubiger über den Insolvenzplan abstimmen“, heißt es in dem Schreiben.
Denkhaus empfiehlt demnach die Annahme des Insolvenzplans. „Folgt die Gläubigerversammlung dieser Empfehlung, ist der Verkauf der sämtlicher Closed Unternehmen an die Closed NewCo GmbH abgeschlossen“, erklärte er.
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