Nach Weltbild-Insolvenz: Auch Fitz & Huxley und Tausendkind betroffen
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Nach der Insolvenz des Versandhändlers Weltbild haben weitere Firmen aus der Augsburger Unternehmensgruppe ebenfalls einen Insolvenzantrag gestellt, daunter auch der Rucksack-Anbieter Fitz & Huxley sowie der Kidswear-Spezialist Tausendkind.
Das Amtsgericht Augsburg teilte mit, dass verschiedene Gesellschaften zuletzt entsprechende Anträge eingereicht hätten. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet. Eine Unternehmenssprecherin schloss zudem Insolvenzanträge der bislang noch nicht betroffenen Töchter nicht aus: „Anträge für weitere Tochtergesellschaften in der Gruppe werden aktuell geprüft", sagte sie.
Zu den nunmehr ebenfalls von Insolvenzanträgen betroffenen Unternehmen zählen laut dem Portal Insolvenzbekanntmachungen die Buchhändler Jokers und Buecher.de, der Rucksack-Anbieter Fitz & Huxley sowie der Kinderartikel-Händler Tausendkind. Bereits zuvor hatten auch der Buchrestposten-Großhändler Avus und der Gartenartikel-Versandhändler Gärtner Pötschke aus der Holding bei den Amtsgerichten Köln und Düsseldorf Insolvenz angemeldet.
Das Berliner Rucksack- und Taschenlabel Fitz & Huxley ist erst seit Anfang des Jahres Teil der Weltbild D2C Group, während Tausendkind nach einer vergangenen Insolenz Mitte 2020 übernommen wurde. Außerdem gehören auch die Accessoire-Marke Paul Valentine, der Schuhhändler Vamos sowie der Schuhanbieter EOD Groundies, der nach einer Insovlenz im vergangene Jahr übernommen wurde, zur Gruppe. Letztere scheinen aktuell aber noch nicht von der Weltbild-Insolvenz betroffen zu sein.
Ausgebliebene Finanzierung zog weitere Unternehmen mit
Anfang Juni hatte der Onlinehändler Weltbild, der neben dem Versandhandel auch noch bundesweit 14 Filialen betreibt, zunächst Insolvenzantrag gestellt. Damals hieß es, dass die Unternehmensgruppe mit den anderen Töchtern "ansonsten gut aufgestellt" sei. Nun soll ein ausgebliebenes Darlehen die anderen Betriebe mit in die Insolvenz gezogen haben. Bei der übergeordneten WB D2C Group arbeiten eigenen Angaben insgesamt mehr als 2000 Beschäftigte und es werde ein Gesamtumsatz von etwa 600 Millionen Euro erzielt.
Die Unternehmenssprecherin erläuterte, dass in der vergangenen Woche fortgeschrittene Verhandlungen zwischen dem Gesellschafter Droege Group und Banken unerwartet gescheitert seien. Somit sei auch ein Investment seitens Droege in die verschiedenen Tochtergesellschaften der WB D2C Group nicht zustande gekommen. „Durch die dadurch fehlende Liquidität sind weitere Gesellschaften der Gruppe in Zahlungsunfähigkeit geraten und haben einen Antrag auf Insolvenz gestellt." Die Geschäftstätigkeit werde auch nach den Anträgen fortgeführt.
Das heutige Weltbild-Geschäft ist aus dem gleichnamigen ehemaligen Unternehmen der katholischen Kirche hervorgegangen. Vor zehn Jahren hatte bereits die damalige Verlagsgruppe Weltbild Insolvenz angemeldet, schließlich übernahm das Düsseldorfer Familienunternehmen Droege die Augsburger und baute die heutige Konzernstruktur auf.(dpa/FashionUnited)