Neue Kooperation von AGT und Bündnis für nachhaltige Textilien fördert Nachhaltigkeit
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Das Bündnis für nachhaltige Textilien und das niederländische Agreement on Sustainable Garments and Textiles (AGT) haben gestern im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung bei der OECD in Paris eine strategische Kooperation unterzeichnet und bekannt gegeben. Ihre Maßnahmen orientieren sich an der OECD „Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains in the Garment and Footwear Sector“ und zielen darauf ab, über den größeren Markteinfluss die Wirkung in den Produktionsländern zu erhöhen.
Konkret soll die Kooperation durch die stärkere Abstimmung der Nachhaltigkeitsanforderungen der Initiativen Unternehmen bei der Umsetzung unternehmerischer Sorgfalt („Due Diligence“) besser unterstützen, Mitgliedsunternehmen an gemeinsamen Projekten in Produktionsländern arbeiten sowie vom Wissensaustausch untereinander und von der Unterstützung beider Initiativen profitiert werden. Dabei spielt auch die Zusammenarbeit mit Produzenten und lokalen Akteuren eine wesentliche Rolle.
Deutsch-niederländische Kooperation soll Nachhaltigkeit im Textilsektor vorantreiben
„Mit Blick auf die weltweiten Herausforderungen in Textil-Lieferketten, ist die Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen AGT und Textilbündnis eine richtige und wichtige Entscheidung, um dauerhaft systemische Veränderungen zu ermöglichen. Auf dem Weg zu europaweitem und letztlich internationalem gemeinsamen Vorgehen ist die Angleichung der Nachhaltigkeitsanforderungen und der entsprechenden Umsetzungsinstrumente dabei ein zentraler Meilenstein“, kommentierte Dr. Jürgen Janssen, Leiter des Sekretariats des Bündnisses für nachhaltige Textilien.
„Die Zusammenarbeit der beiden einzigen nationalen Multi-Stakeholder-Initiativen im Textilsektor in Europa ist ein wichtiger Schritt, um unsere Wirkung weiter zu stärken. Es bringt uns, zumindest auf europäischer Ebene, näher an ein level-playing field – ein sehr wichtiger Aspekt, damit die Umsetzung von Sorgfaltspflichten durch Unternehmen nicht zum Wettbewerbsnachteil, sondern zum gemeinsamen Nenner wird“, ergänzte AGT-Vorsitzender Pierre Hupperts.
Kern der Kooperation ist das Angebot zur assoziierten Mitgliedschaft. Dies bedeutet, dass Mitgliedsunternehmen einer Initiative können künftig unter vereinfachten Bedingungen von der Mitgliedschaft und insbesondere den Unterstützungsangeboten der anderen Initiative profitieren können, solange sie den jeweils geforderten Veröffentlichungspflichten nachkommen. Mitglieder des Bündnisses für nachhaltige Textilien müssen beispielsweise dem niederländischen Sekretariat eine Liste ihrer Produktionsstandorte zur Verfügung stellen. Damit unterliegen sie automatisch dem Beschwerdemechanismus des AGT. Für eine assoziierte Mitgliedschaft in der deutschen Initiative müssen Mitglieder der niederländischen Initiative ihre Aktionspläne und Fortschrittsberichte auf der Homepage des Textilbündnisses veröffentlichen.
„Als Mitglied beider Initiativen sind wir überzeugt, dass die Partnerschaft zwischen beiden Initiativen weitere Synergien für Unternehmen schafft, Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette umzusetzen. Es ist zentral, dass Marken- und Handelsunternehmen zusammenarbeiten um Nachhaltigkeitsherausforderungen im Sektor gemeinsam zu adressieren. Wir freuen uns deshalb sehr über das starke Bekenntnis beider Initiativen zu der Partnerschaft“, erklärte Aleix Busquets Gonzalez, Global Head of External Stakeholder Engagement, C&A.
„Europäische Textilunternehmen drängen auf eine Angleichung der nationalen Textilinitiativen innerhalb der EU. Die niederländisch-deutsche Kooperation wird dazu beitragen, klare Orientierung für Unternehmen zu geben und damit Arbeitsbedingungen und das Leben von Millionen von Menschen in der Bekleidungsindustrie verbessern", sagte Sigrid Kaag, niederländische Ministerin für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit.
Das Bündnis für nachhaltige Textilien wurde 2014 als Partnerschaft verschiedener Akteure der Brache wie Unternehmen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Standardorganisationen sowie der Bundesregierung ins Leben gerufen, um gemeinsam Verbesserungen entlang der gesamten textilen Lieferkette durchzusetzen.
Das Agreement on Sustainable Garments and Textiles ist ein Abkommen zum verantwortlichen unternehmerischen Handeln im Textilsektor, das von einer breiten Koalition niederländischer Unternehmen und anderer Organisationen unterschrieben wurde. Ziel ist die Verbesserung von Arbeitsbedingungen, die Vermeidung von Umweltverschmutzung und der Einsatz für verbessertes Tierwohl in den Produktionsländern sowie allgemein eine verbesserte Nachhaltigkeit und Verantwortlichkeit in der weltweite Produktion und Lieferketten.
Foto: Unterzeichnung des neuen Abkommens / Copyright: OECD