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Neue Outdoor-Studie macht „Hoffnung auf Zuwachs“

Noch vor wenigen Jahren boomte der Outdoor-Markt und bescherte Marken und Händlern routinemäßig zweistellige Umsatzzuwächse. Doch seit nunmehr fünf Jahren mit stagnierenden Marktzahlen herrscht Ernüchterung. Zwar pendelte sich das Umsatzvolumen auf dem aktuellen Niveau von 1.777 Mio. Euro ein. Doch der Markt tritt auf der Stelle. Wie es im Outdoor-Business weitergeht, hat die neue Kooperationsstudie „Markt:Monitor Outdoor 2015“ von BBE Handelsberatung und Marketmedia24 untersucht. Ihr Fazit: Es gibt Hoffnung auf Zuwachs, denn das Marktszenario weist im günstigsten Fall bis 2020 einen Anstieg des Marktvolumens auf 1,98 Mrd. Euro aus.

Outdoor liegt im Trend und durchzieht sämtliche Altersgruppen. Trotzdem stagnierten die Brutto-Erlöse in 2014 bei durchschnittlich 22 Euro pro Kopf und Jahr in Deutschland. Gründe und Hintergründe für diese Diskrepanz sowie Trends für den Markt beleuchten zwei Jahre nach Erscheinen der letzten Studie jetzt Marktanalytiker und Experten der Branche im neuen „Markt:Monitor Outdoor 2015“. Die Fakten, die das Marktgeschehen in den nächsten Jahren maßgeblich beeinflussen, teilweise relevant verändern werden, diskutieren unter anderem Marktkenner wie Jochen Schnell, Vorstand bei Intersport Deutschland. Er warnt beispielsweise davor, dass der schwache Euro die Branche zu Preissteigerungen zwingen kann.

Eine Herausforderung stellt nach wie vor der Online-Handel dar. In den letzten acht Jahren haben außer dem Facheinzelhandel, der sich behaupten konnte, alle anderen Anbieterformate zugunsten des Internet-basierten Versand- und Online-Handels mehr oder weniger große Marktanteile abgeben müssen. Würde man die Online-Umsätze der Stationären hinzurechnen, wäre der absolute Zuwachs sogar noch stärker. Und die Zukunft scheint klar vorgezeichnet: Die technischen Entwicklungen werden noch viele neue Türen öffnen – auch wenn es bislang im Outdoor- und Sportbereich keinen großen Pure-Player im Onlinehandel gibt. Serviceleistungen, die bislang eine Domäne des stationären Handels waren, wie z.B. personalisierte Produkte und Maßanfertigungen können sich bald auch im Netz etablieren. Die Kreativität beim Onlineshoppen hat also noch lange keine Grenzen erreicht.

Immer mehr Anbieter und insbesondere die spezialisierten Outdoor-Geschäfte und Marken-Stores folgen der sogenannten Multichannel-Strategie und verkaufen nicht nur in ihren stationären Geschäften, sondern parallel dazu auch über das Internet. Dennoch wird der stationäre Fachhandel das Spielfeld nicht verlassen, sagt Branchenexperte Dominik Nuss von der BBE Handelsberatung: „Es gibt genügend Gründe und Kräfte für die Zukunft des Fachhandels. Outdoor-Artikel sind beratungsintensiv, und kompetente Beratung gibt es fast ausschließlich im Fachgeschäft bzw. Fachmarkt. Selbst komplexe Internetauftritte mit Beratungsleitfäden oder Beratungsvideos können das persönliche Gespräch mit dem meist selbst sportlich aktiven Verkäufer nicht ersetzen.“ Insofern fördert der Online-Auftritt sogar den stationären Umsatz. Gelingt es den Marktteilnehmern auf allen Marktstufen dagegen nicht, sich jenseits der Preisorientierung mit Marken bzw. Mehrwerten zu positionieren, wird der durchschnittliche Verbraucher deswegen nicht auf Outdoor-Aktivitäten verzichten. Doch er wird seine Produkte womöglich verstärkt dort kaufen, wo sie am preisgünstigsten angeboten werden – auch außerhalb des Fachhandels. Zudem ist zu beobachten, dass auch die Modefirmen immer mehr dazu übergehen, funktionelle Features in ihre Bekleidung als Mehrwert zu integrieren.


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