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Neue Pläne: Wie Gucci zur Öko-Marke werden will

Von Reinhold Koehler

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Die Luxusmarke Gucci will sich von den klassischen Maßstäben des Modegeschäfts verabschieden und sich als sozial verantwortungsvolles, nachhaltiges Modeunternehmen neu positionieren. Das als etwas angestaubt geltende Traditionshaus will so endlich den Schritt in die Moderne wagen und so neue Käuferschichten gewinnen. Die Verantwortlichen des zum Luxusgüter-Konzern zählenden Unternehmens haben anscheinend erkannt, dass es ein „weiter so!“ im hochpreisigen Modegeschäft nicht mehr geben kann – zumindest, wenn man weiterhin eine relevante Rolle auf dem globalen Luxusmarkt spielen will.

Gucci-Chef Marco Bizzarri gab nun auf einer vom Mutterkonzern Kering initiierten Talkrunde erstmals Einblick in die Pläne des Modehauses. Als erste Maßnahme auf dem Weg zum Nachhaltigkeits-Champion will Gucci demnach künftig komplett auf den Einsatz von Echtpelz verzichten. Bereits ab der kommenden Kollektion für die Saison Frühjahr/Sommer 2018 soll der Pelzverzicht zur Firmenpolitik werden. Zudem werde das Unternehmen der „Fur Free Alliance“ beitreten, einem Zusammenschluss von Unternehmen, die ihre Produkte pelzfrei halten.

Restbestände vergangener Kollektionen, in denen noch Echtpelz verarbeitet ist, sollen im Rahmen einer Auktion meistbietend versteigert und die Erlöse an Tierschutzorganisationen gespendet werden.

Umweltschutz, Sozialkompetenz und Innovation im Fokus

Der Verzicht auf den Einsatz von Echtpelz reicht jedoch bei weitem nicht aus, um sich im Wettbewerb von seinen Mitbewerbern abzuheben. Schließlich sind andere Marken wie Armani oder Hugo Boss bereits viel früher auf diese Idee gekommen und schmücken sich seit geraumer Zeit mit der Mitgliedschaft in der Fur Free Alliance. Gucci will daher noch einen Schritt weiter gehen und seine neue „Culture of Purpose“ auch sozial- und umweltpolitisch aufladen.

Gucci-Geschäftsführer Bizzarri verkündete daher auf der Kering-Veranstaltung im London College of Fashion, die durch die Textil- und Lederproduktion entstehenden Einflüsse auf die Umwelt signifikant reduzieren zu wollen. Man setze deshalb auf eine durchsichtige Lieferkette und wolle erreichen, dass 95 Prozent aller Gucci-Produkte auf ihrem Weg von der Rohstoffproduktion bis in den Flagship Store nachvollziehbar seien, so Bizzarri. Und das garantiert.

Schließlich will sich das Unternehmen auch noch vermehrt um die Menschen kümmern, die für Gucci arbeiten – von der externen Produktion bis in die hauseigene Chefetage. Man verpflichte sich, das Leben der Menschen zu verbessern, vor allem in der Produktion, heißt es. Dafür unterstütze man diverse Sozialprojekte und arbeite eng mit Organisationen vor Ort zusammen. Auch für die Gleichberechtigung werde man sich weiter stark machen, so Bizzarri.

Die Zukunft soll so wieder Gucci gehören – auch, weil das Unternehmen innovativer und schneller werden will. Dabei soll ein neu geschaffenes Start-Up Umfeld beitragen, das dem Traditionshaus mit neuen Ideen einheizen soll. Vor allem technische Neuerungen, die Produktion und Vertrieb effektiver und umweltschonender gestalten, stünden dabei im Fokus, lässt Bizzarri wissen.

Foto: Getty Images / Kering

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