Neuer Galeria-Chef will für Filialen mehr Freiheit im Sortiment
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Nach dem Willen des neuen Galeria-Chefs Olivier van den Bossche sollen die Filialen des Warenhauskonzerns beim Sortiment deutlich mehr auf lokale Besonderheiten eingehen. Der Manager versprach "viel mehr Lokalität" in den Angeboten der Galeria-Häuser, wie er dem Fachmedium "Textilwirtschaft" sagte. In Orten mit hoher Kaufkraft wie Bad Homburg "müssen wir keine großen Shops von Esprit oder Tim Tailor haben. Da können wir sogar Paul&Shark verkaufen", so van den Bossche. Paul&Shark ist eine hochpreisige Modemarke. Auch an Plätzen wie München-Schwabing habe das Unternehmen mit höherwertigen Marken "ein Riesenpotenzial".
In anderen Filialen wie Köln-Nippes dagegen müsse sich das Markenangebot eher an junge Familien mit durchschnittlichem Einkommen anpassen. „Wir werden noch sehr viel stärker dahin kommen, solche Unterschiede zwischen unseren Filialen zu machen, um von den lokalen Gegebenheiten zu profitieren“, sagte van den Bossche, der zwischen 2014 und 2017 Chef von Galeria Kaufhof in Köln war. Inzwischen sind Kaufhof und Karstadt unter dem Dach der österreichischen Signa zu Galeria vereinigt.
Galeria hat ein Insolvenzverfahren durchlaufen, in dessen Folge zahlreiche Filialen des Essener Warenhauskonzerns schließen müssen. Von zuvor 129 Häusern sollen rund 90 übrig bleiben. Tausende Stellen fallen weg. Ein ähnliches Verfahren hatte Deutschlands einziger bundesweit tätiger Warenhauskonzern bereits 2020 durchlaufen.
Der Warenhaus-Chef zeigte sich optimistisch, künftig mehr Top-Marken aus der Mode anbieten zu können: „Ich kann noch keine Namen nennen, aber wir haben bereits gehobene Marken davon überzeugt, zu Galeria zu kommen. Auch solche, die vorher bereits fünfmal 'nein' gesagt haben.“ (dpa)