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Neues Projekt schafft Ausbildungsplätze für afghanische Frauen im Schmuckhandwerk

Von Simone Preuss

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Bild: Visions for Children e.V.

Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat sich die Arbeitssituation in Afghanistan und für Frauen im Besonderen verschlechtert. Trotz der immensen Einschränkungen auf die individuelle Freiheit von Frauen besteht jedoch kein generelles Arbeitsverbot; nehmen Frauen am Arbeitsmarkt teil, müssen sie sich aber unbedingt von Männern separieren können. Innerhalb des Schmiedehandwerks scheint sich eine Möglichkeit für Frauen zu ergeben, was Arbeit und Ausbildung angeht, und diese will der Verein Visions for Children jetzt nutzen.

„Aus der langjährigen Projektarbeit des Vereins Visions for Children e.V. an Schulen wuchs das Bewusstsein für die eingeschränkten Möglichkeiten der Schulabgängerinnen in Afghanistan. In Befragungen und Interviews erzählten uns die Schülerinnen, dass ihre Chancen, eine qualifizierte Ausbildungsmöglichkeit oder einen Arbeitsplatz zu finden, oftmals gering wären. Hinzu kommt, dass viele Schülerinnen aus wirtschaftlich schwachen Verhältnissen die Schule vorzeitig abbrechen, um verheiratet zu werden, im Haushalt oder Familienbetrieb mitzuarbeiten. Nach dem Regimewechsel im August 2021 verschlechterte sich diese Situation noch weiter“, erklärt der Verein in einer Mitteilung.

Er schaffte ein neunmonatiges Ausbildungsprogramm zur Schmuckschmiedin, das Schulabsolventinnen und arbeitssuchenden Frauen realistische und vielfältige Arbeitsmöglichkeiten in der Schmiedekunst bietet. Theoretische und praktische Ausbildungsphasen befähigen die Teilnehmerinnen, selbstständig oder auch angestellt zu arbeiten und sich ein Netzwerk mit anderen Schmied:innen aufzubauen.

Ausbildung and Arbeitsmöglichkeiten in der Schmiedekunst

„Die Schmiedekunst ist in Afghanistan hoch angesehen – auch die Schmiedearbeiten von Frauen. Schmiedinnen genießen einen sehr hohen sozialen Stellenwert. Für filigrane und sehr sorgfältige Schmuckstücke wird die Arbeit von Frauen oftmals sogar bevorzugt. Neben dem gesellschaftlichen Stellenwert bietet das Schmiedehandwerk zudem nachhaltige Arbeitsplatzmöglichkeiten, da die Nachfrage an der Handwerkskunst sehr hoch ist“, weiß der Verein.

Die Grundfinanzierung für das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) garantiert. Durch die Inflation und Sanktionen gegen Afghanistan sind die Projektkosten jedoch massiv gestiegen, was zu einem offenen Bedarf von 90.000 Euro geführt hat, der schnellstmöglich gedeckt werden muss, um das Projekt zu starten.

„Um die Projektfinanzierung zu sichern, setzen wir im ersten Schritt mit dem Stiftungsfonds Aurora Borealis eine Verdopplungsaktion um”, sagt Hila Limar, geschäftsführende Vorständin von Visions for Children e.V.. „Das bedeutet: Wenn Unterstützer:innen zum Beispiel 25 Euro spenden, kommen davon 50 Euro beim Projekt an. Bis zu 25.000 Euro werden verdoppelt, wovon wir wichtige Grundpfeiler der Ausbildung, wie das Gehalt der Ausbilderin und Auszubildenden, finanzieren könnten.“

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