Neuwahlen: HDE sieht Zusammenhang mit Kaufzurückhaltung
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Die Neuwahl und die damit verbundene Frage der politischen Zukunft in Deutschland schlägt den Verbraucher:innen und ihrem Einkaufsverhalten aufs Gemüt.
60 Prozent der Deutschen rechnen damit, dass die vorgezogenen Bundestagswahlen am 23. Februar 2025 die wirtschaftliche Lage im Land beeinflussen werden, so eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter 1.200 Menschen. Jedoch rechnen die Befragten nicht nur mit Auswirkungen auf die Gesamtlage des Landes, sondern ziehen auch persönliche Konsequenzen. Knapp ein Drittel der Menschen geht demnach davon aus, dass die Wahlen auch ihr persönliches Einkaufsverhalten verändern werden.
„Noch zu Jahresbeginn lagen die Hoffnungen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auf dem privaten Konsum“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. „Krisen und Unsicherheit haben jedoch zu einer deutlich spürbaren Kaufzurückhaltung geführt. Und diese schwache Konsumlaune der Verbraucher:innen hält auch zum Jahresende an.“
Einen positiven Aufschwung gibt es dabei auch nicht von den bevorstehenden Neuwahlen, denn der aktuellen Umfrage zufolge bewerten 52 Prozent der Menschen in Deutschland ihre persönliche Stimmung im Hinblick auf die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation Ende November als schlecht. Zuversicht und Optimismus im Hinblick auf die Neuwahlen haben sich bis dato nicht eingestellt, denn hierfür „brauche es im Wahlkampf klare und verlässliche Konzepte“, so von Preen. „Für viele sind die Neuwahlen allein offenbar erstmal kein ausreichender Grund für mehr Optimismus. Viele halten in dieser Phase der Unsicherheit ihr Geld zusammen und planen aktuell eher mit geringeren Ausgaben. Eine Stimmungsaufhellung ist kein Selbstläufer.“
Die politische Situation in Deutschland und die anstehende Neuwahl dominieren zudem die Gespräche der Bevölkerung in der Vorweihnachtszeit. 68 Prozent der Menschen geben an, dass dieses Thema bei Treffen mit Familie und Freunden diskutiert wird. Das Weihnachtsgeschäft leidet laut HDE unter dem aktuellen politischen Stillstand und verläuft derzeit ohne nennenswerte Dynamik. Der Zusammenhang zwischen politischer Unsicherheit und wirtschaftlicher Zurückhaltung wird damit erneut deutlich.
Trotz einer anhaltend hohen Sparquote zeigen sich viele Menschen in Deutschland in der Vorweihnachtszeit bereit, für Geschenke und Dekoration auszugeben. „Die Menschen schenken, halten ihr Geld aber insgesamt zusammen“, erklärt von Preen. Ende November haben bereits 45 Prozent der Befragten Weihnachtsgeschenke und -accessoires im stationären Handel erworben. Die Geschäfte vor Ort profitierten dabei von ihrer Attraktivität, denn zwei Drittel der Käufer:innen bewerteten das Einkaufserlebnis hinsichtlich Angebot und Atmosphäre als gut oder sehr gut.
Die Erhebung wurde von den Consumer Panel Services der GfK im Auftrag des Handelsverbands Deutschland durchgeführt. Zwischen dem 21. und 28. November 2023 wurden 1.200 repräsentativ ausgewählte Personen online befragt, die nach Alter, Geschlecht und Region die Bevölkerung abbilden. Die Ergebnisse zeigen, dass der stationäre Handel auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ein starker Faktor für das Weihnachtsgeschäft bleibt.