Niederländischer Werbekodex: Zalandos klimaneutrale Behauptung auf Verpackung sei ‘irreführend’
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“100 Prozent recycelt und klimaneutral geliefert”, verspricht Zalando auf seinen Verpackungen.
Ob die Bestellungen des Berliner Online-Modehändlers tatsächlich klimaneutral geliefert werden, bezweifelte die Niederländerin Sara Dubbelman und reichte eine Beschwerde beim niederländischen Ausschuss für den Werbekodex (RCC) ein. Dieser entschied, dass Zalandos Angaben auf den Verpackungen irreführend seien.
Dubbelman bezeichnete die Angaben auf den Verpackungen als „absolute Umweltaussagen“. Hinweise oder Beweise dafür, dass Pakete CO2-neutral geliefert wurden, fand sie keine. Dubbelman reichte eine Beschwerde beim RCC ein und konfrontierte am 6. Juni einen Zalando-Anwalt vor Gericht. Laut Dubbelman wurde die Behauptung jedoch nicht untermauert. „Stattdessen gab Zalando die Irreführung zu und behauptete, die Verpackungen seien bereits vor der Anhörung aus dem Verkehr gezogen worden. Aber auch hier gab es keine Beweise dafür, dass dies tatsächlich der Fall war“, so die Niederländerin.
Der RCC entschied daher, dass die Behauptung von Zalando irreführend sei.
„[...] Zalando hat keine substanzielle Verteidigung vorgebracht und daher keine Beweise für die Behauptung vorgelegt. Die Behauptung verstößt daher gegen Art. 4 GVO, wonach Angaben zur Nachhaltigkeit nachweislich wahr sein müssen und die Beweislast hierfür beim Werbenden liegt,“ heißt es vom Ausschuss. Außerdem stellte der RCC fest, dass die Angabe für durchschnittliche Verbraucher:innen irreführend sei, da man von einer vollständig CO2-neutralen Lieferung ausgehe.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.nl. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.