Northland: Retail-Tochter meldet Insolvenz an
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Nach Angaben des österreichischen Gläubigerschutzverbandes KSV 1870 hat die in Graz ansässige Northland Outdoor Shop GmbH am Mittwoch Insolvenz angemeldet. Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine Tochter der Northland GmbH, welche die 22 österreichischen Filialen des Outdoor-Ausstatters sowie einen Standort in der deutschen Stadt Passau und den Onlineshop der Marke betreibt. Die Muttergesellschaft sei von der Insolvenz nicht betroffen, teilte der KSV 1870 mit.
Die Insolvenz sei „im Wesentlichen den einschränkenden Maßnahmen der Coronapandemie der letzten beiden Jahre geschuldet“, erklärte der Gläubigerschutzverband. „Vor allem nach Setzen der Öffnungsschritte konnte durch die 2G-Regel nicht mehr jene Kundenanzahl in den Shops gemessen werden wie zu den Zeiten vor der Pandemie.“ Hinzu kamen Lieferschwierigkeiten und deutlich höhere Transportkosten.
Angesichts dieser Belastungen geriet das Unternehmen in finanzielle Nöte. Für die Filialen seien „langfristige Mietverträge abgeschlossen“ worden, von denen sich einige als nicht „so rentabel wie kalkuliert“ erwiesen hätten, heißt es in einer Mitteilung. Versuche des Unternehmens, günstigere Konditionen auszuhandeln, hätten die betreffenden Vermieter „mehrheitlich nicht goutiert“. So sei es nicht gelungen, die Fixkosten zu senken. Zudem habe der Krieg in der Ukraine den „erhoffte Aufschwung“ im laufenden Jahr „wiederum gedämpft“, erklärte der KSV 1870.
Beschlossen worden sei ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung, teilte der Verband mit. Angestrebt werde nun, den Insolvenzgläubigern „eine Quote von 20 Prozent ihrer Forderungen“ auszuzahlen. Davon würden 5 Prozent mittels einer Barquote ausgeschüttet, sowie „die restlichen 15 Prozent binnen 24 Monaten nach Annahme des Sanierungsplanes“. Vorerst soll das Unternehmen „unter der Aufsicht des Insolvenzverwalters fortgeführt werden“, teilte der KSV 1870 mit. Ob Filialen geschlossen werden müssen, werde „das Verfahren weisen“.