Oktober: Schwache Geschäfte im Einzelhandel
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Im deutschen Einzelhandel sind die Umsätze im Oktober unerwartet stark gefallen. Im Monatsvergleich seien die Erlöse real (preisbereinigt) um 2,8 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Nominal (nicht preisbereinigt) gingen die Umsätze um 1,7 Prozent zurück. Der Einzelhandel leidet nach Einschätzung von Ökonomen unter einer schlechten Konsumlaune der Verbraucher wegen der hohen Inflation.
Analysten wurden von der Stärke des Dämpfers überrascht. Sie hatten zwar einen Rückgang im Monatsvergleich erwartet, waren aber nur von einem leichten Umsatzdämpfer um real 0,5 Prozent ausgegangen. Im September waren die Erlöse im Einzelhandel noch um 1,2 Prozent gestiegen.
Im Jahresvergleich meldete das Bundesamt für Oktober einen Umsatzrückgang um real 5,0 Prozent, und nominal einen Anstieg um 6,2 Prozent. "Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider", heißt es in der Mitteilung vom Bundesamt.
Oktober: Textil- und Bekleidungshandel unter Vorjahresniveau
Im Lebensmittelhandel gingen die Umsätze den Angaben zufolge im Monatsvergleich um real 1,2 Prozent zurück. Der Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln fiel im Oktober gegenüber dem Vormonat real um 4,5 Prozent. Vor allem mit dem Kauf von Möbeln, Haushaltsgeräten und in Baumärkten hielten sich die Verbraucher zurück, der Umsatz sank preisbereinigt um 11,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Im Geschäft mit Textilien, Bekleidung und Schuhen lagen die Erlöse 7,9 Prozent unter dem Niveau von Oktober 2021. Der Internethandel, der in der Corona-Krise geboomt hatte, verzeichnete ein Minus von 7,2 Prozent.
"Die Konsumenten zeigen sich zugeknöpft. Die hohen Inflationsraten hinterlassen ihre Bremsspuren", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Seiner Einschätzung nach untermauern die Daten "die These, der beginnenden Winterrezession". Im November hat sich die Inflation in Deutschland zwar etwas abgeschwächt, sie liegt mit 10,0 Prozent aber weiter auf einem sehr hohen Niveau, was die Kauflaune der Verbraucher belastet. (dpa)