Orsay kündigt offenbar alle deutschen Mietverträge
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Ursprünglich hieß es, nur 79 Filialen des angeschlagenen Modefilialisten Orsay würden in Deutschland schließen. Aus Immobilienkreisen wurde dann bekannt, dass offenbar alle deutschen Standorte der Orsay GmbH ihre Mietverträge bis zum 1. Juli 2022 gekündigt hätten. Auf die Nachfrage von FashionUnited hat Orsay bislang nicht geantwortet.
Aktuellen Medienberichten zufolge sei die Kündigung nur eine Vorsichtsmaßnahme. So schreibt die Berliner Zeitung anlässlich der Schließung von zwölf Orsay-Filialen in Berlin, dass Firmensprecher Wolfgang Weber-Thedy der Zeitung bestätigt habe, dass die Fortführung aller Geschäfte in Deutschland derzeit noch offen sei. Die Kündigung der Mietverträge sei „vorsorglich“ erfolgt, falls bis dahin kein neuer Investor gefunden werde. Das betreffe übrigens nicht nur die Mietverträge, sondern auch die Arbeitsverträge der rund 800 Beschäftigten in Deutschland. Bislang ist offiziell noch kein neuer Investor in Sicht. Gerüchte gibt es jedoch: so soll Gordon Brothers aus Großbritannien Interesse an den Unternehmen haben, auch ein Lizenznehmer von Orsay könnte die Kette in Deutschland übernehmen.
Die 1975 im Schwarzwald gegründete DOB-Kette Orsay ist Teil der französischen Mulliez-Gruppe, zu der auch die Marke Pimkie und die Sportkette Decathlon gehören. Orsay ist in insgesamt 34 Ländern vertreten und betreibt dort mehr als 700 Geschäfte.
Die deutsche Orsay GmbH hatte im November letzten Jahres ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Im Zuge dessen wurde mit vielen Vermietern über eine Anpassung der Ladenmieten verhandelt. Wo keine ausreichende Mietsenkung erreicht wurde, sollten die Filialen schließen.