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Otto Group: Online-Umsatz leicht gesunken

Von DPA

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Bild: Otto Group

Nach den extrem guten Geschäftsjahren während der Corona-Pandemie stehen bei der Hamburger Otto Group nun die Zeichen trotz weitgehend stabilem Online-Umsatz auf Krise. "Unser Ergebnis wird definitiv sehr deutlich zurückgehen", sagte Konzernvorstand Sebastian Klauke am Mittwoch in Hamburg. Die Kosten für Rohstoffe, für Energie, für die Logistik seien merklich gestiegen. „Gleichzeitig war und ist uns bewusst, dass wir diese Kostensteigerungen nicht eins zu eins an unsere Kunden weitergeben können." Hinzu kämen die zahlreichen Rabattschlachten der vergangenen Monate besonders in den Bereichen Mode und Möbel. "Das hat natürlich massive Auswirkungen auf unsere Marge."

Um das aufzufangen, werde der Konzern im nächsten Geschäftsjahr, das am 1. März beginnt, noch stärker auf die Kosten achten und strategisch notwendige Investitionen zwar nicht aufgeben - "damit hören wir jetzt nicht auf, weil wir ein Krisenjahr haben" - allerdings würden sie an der einen oder anderen Stelle gestreckt. Auch einen Arbeitsplatzabbau schloss Klauke nicht aus. „Ich möchte hier keine unseriösen Ausschlussaussagen tätigen in so einer volatilen Zeit wie jetzt. Aber Sie können gewiss sein, wir werden uns nicht leichtfertig von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennen, die wir womöglich in einigen Monaten wieder benötigen würden."

Klauke sagte, die Otto Group werde nach einer ersten Prognose für das kommende Woche endende Geschäftsjahr 2022/23 einen weltweiten Online-Umsatz in Höhe von etwa 12,1 Milliarden Euro ausweisen. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021/22 sei das ein Rückgang um etwa zwei Prozent. Deutliche Rückgänge um acht Prozent auf knapp 7,5 Milliarden Euro verzeichnete Otto den Angaben zufolge in Deutschland, im konjunkturell weniger stark betroffenen Ausland sei dagegen ein Plus von acht Prozent auf rund 4,6 Milliarden Euro erzielt worden. Das Gesamtergebnis des Geschäftsjahres will die Otto Group im Mai veröffentlichen.

Grundsätzlich sei die Otto Group mit den Online-Umsätzen zufrieden, sie lägen klar über jenen der Vor-Corona-Jahre. Gleichwohl seien die Planungen anders gewesen. „Wie bei allen Mitbewerbern sahen auch unsere Planungen nach zwei sehr erfolgreichen Jahren, in denen wir unser Online-Wachstum um weit über 30 Prozent steigern konnten, gänzlich anders aus." Klauke erinnerte dabei an die Prognose des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (BEVH) für 2022, wonach der E-Commerce-Umsatz um 12 Prozent auf 111 Milliarden Euro wachsen sollte. "Das war die Basis, auf der wir (...) die Planungen für das laufende Geschäftsjahr aufgesetzt hatten."

Mit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine seien diese jedoch alle hinfällig geworden. Mit Kriegsbeginn sei das Konsumklima umgehend eingebrochen. Hinzu kamen eine hohe Inflation und hohe Preise für Lebensmittel, Energie und Mobilität. „All das hat zu einem deutlich vorsichtigeren Einkaufsverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten geführt, vor allem in Deutschland und der EU", sagte Klauke. Deutliche Rückgänge um zehn Prozent habe es vor allem im Bereich Elektronik und Haushaltsgeräte gegeben. Aber auch der sonst sehr profitabel Bereich "Home and Living" habe in Deutschland einen empfindlichen Einbruch um 14 Prozent verzeichnet. Dass dort letztlich doch noch ein Plus zustande gekommen sei, sei dem Nordamerikageschäft zu verdanken.

Für das kommende Geschäftsjahr 2023/24 rechne die Otto Group mit einem niedrigen, einstelligen Wachstum im E-Commerce. „Und das ist eine zurückhaltende Prognose", sagte Klauke. Grund sei der Krieg in der Ukraine mit den weiterhin unabsehbaren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und der Welt. Zudem müssten weiterhin hohe Lagerbestände über Rabatte abverkauft werden. Ein Lichtblick sei jedoch, dass die Zahl der Kundinnen und Kunden von 58,3 auf mehr als 59,4 Millionen gestiegen sei.(dpa)

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde am 22. Februar um 13.38 aktualisiert

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