Otto-Konzern will wieder 50 Prozent Präsenz in der Zentrale
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Der Handelskonzern Otto will seine Mitarbeitenden wieder zu mehr Arbeitszeit im Büro verpflichten. Es gelte unternehmensweit und dauerhaft “eine ausgewogene Balance aus Präsenz- und Remote-Arbeit schaffen”, heißt es auf Anfrage aus Hamburg.
Geplant ist eine Anpassung des bisherigen hybriden Arbeitsmodells ab kommenden Januar, so ein Sprecher per E-Mail. Künftig sollen mindestens 50 Prozent der Arbeitszeit auf dem Otto Group Campus stattfinden, die übrige Arbeitszeit kann frei und flexibel gewählt werden.
Otto reiht sich damit in eine Reihe von Konzernen ein, bei denen Angestellte wieder mehr Präsenz im Büro zeigen sollen. Das Hamburger In dieser Woche wurde auch bekannt, dass die Deutsche Bank die Heimarbeit auf zwei Tage reduziert.
Kein Remote-Only
Feste Anwesenheitstage werden nicht vorgegeben, die Organisation der Präsenztage liegt bei den jeweiligen Teams. Die Betrachtung der individuellen Anwesenheit erfolge monatsweise, sodass weiterhin ein hohes Maß an individueller Flexibilität gewährleistet bleibe, heißt es aus Hamburg. Zuvor hatten Medien wie das Hamburger Abendblatt und der NDR über diese Änderungen berichtet.
„Otto ist kein Remote-Only-Unternehmen. Sozialer Kitt und eine emotionale Identifikation mit dem Unternehmen wurden und werden durch Zusammenarbeit in Präsenz maßgeblich positiv beeinflusst”, sagte der Sprecher. Konzeptions- und Konzentrationsaufgaben seien dagegen von zu Hause oft effizienter lösbar.
Die genaue Ausgestaltung und Umsetzung der Regelung sei noch nicht final beschlossen. Nach einer dreimonatigen Einführungsphase ist eine Zwischenbilanz geplant.
Die Ankündigung zu den verpflichtenden Bürotagen traf nicht bei allen Mitarbeitenden auf Begeisterung und einige übten Kritik, bestätigte der Konzern. Zuvor berichteten Medien über negative Kommentare auf die Ankündigung im Intranet von Otto. Aus diesem Grund plant der Konzernvorstand am Donnerstag in einer internen Veranstaltung den Mitarbeitenden Fragen zu beantworten und Stellung zu Kritik beziehen.