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Patagonia startet Online-Reparaturportal und weitet Reparaturservice aus

Von Regina Henkel

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Reparieren statt neukaufen. Patagonia baut Reparaturservice aus. Bild: Patagonia

Die US-amerikanische Outdoormarke Patagonia weitet seinen Reparatur-Service „Worn Wear“ aus und eröffnet ein Onlineportal für Reparaturen. Ziel ist es, Reparaturen einfacher zu machen und Kund:innen zu ermutigen, ihre Kleidung zu pflegen und – wenn nötig – zu reparieren. Gleichzeitig ruft Patagonia die Bekleidungsindustrie auf, dasselbe zu tun.

Das neue Online-Reparaturportal ermöglicht es den Kund:innen, rund um die Uhr direkt eine Reparatur anzufordern und den Status ihrer Reparatur zu verfolgen. Damit Reparaturen schnell erfolgen, baut Patagonia sein europäisches Netzwerk von Reparateuren aus und bringt mehr Reparaturwerkzeuge und -dienstleistungen in die Läden. So will Patagonia die Zahl der Reparaturen in den nächsten fünf Jahren auf 100.000 pro Jahr steigern, das ist das Vierfache der aktuellen Menge.

Patagonia betont schon seit Jahren mit der „Worn Wear“ Kampagne die ökologische Bedeutung der Reparatur. Wenn ein Produkt neun Monate länger in Gebrauch bleibt, spart es im Vergleich zum Neukauf 20 bis 30 Prozent an Kohlenstoffemissionen, an Abfall und an Wasser.

Pilotprojekt United Repair Centre (URC) in Amsterdam

Letztes Jahr hat Patagonia in Zusammenarbeit mit Makers Unite und mit Unterstützung des Amsterdam Economic Board das United Repair Centre (URC) ins Leben gerufen. Das URC ist ein neuer Reparaturdienstleister für mehrere Bekleidungsmarken, der Näher:innen ausbildet und ihnen Arbeit garantiert, wenn sie Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden, wie beispielsweise Neuankömmlinge mit Flüchtlingsstatus in den Niederlanden.

Patagonia hat in Zusammenarbeit mit Makers Unite und mit Unterstützung des Amsterdam Economic Board das United Repair Centre (URC) ins Leben gerufen Bild: Patagonia
Inzwischen ist das URC bereits in größere Räumlichkeiten in Amsterdam umgezogen, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden, und hat Reparaturverträge mit anderen Markenpartnern wie Decathlon abgeschlossen. Die Initiative plant die Eröffnung eines zweiten Standorts in England 2023, weitere europäische Standorte sind für das nächste Jahr geplant.

Willem Swager, Director of Finance and Operations, Patagonia EMEA, zum neuen Service: „Wir brauchen ein neues, regeneratives Modell und strukturelle Veränderungen, wenn wir eine Chance haben wollen, die schmutzige Bekleidungsindustrie zu sanieren. Deshalb fordert Patagonia die Marken auf, sich vom reinen Neuverkauf zu verabschieden und die Wiederverwendung und das längere Tragen ihrer Produkte durch Reparaturen zu fördern. Wir bei Patagonia wissen, dass das Angebot kostenloser Reparaturen viele Vorteile mit sich bringt und einen einzigartigen Moment darstellt, um mit unseren Kunden in Kontakt zu treten. Und um unsere Wirkung zu verstärken, suchen wir nach Unternehmen, die sich uns in der Reparaturbewegung anschließen. Wie das Sprichwort schon sagt: ‚Wenn du schnell gehen willst, geh allein, wenn du weit gehen willst, geh gemeinsam.‘“

Patagonia
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