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Peek & Cloppenburg Düsseldorf beantragt Schutzschirmverfahren

Von Ole Spötter

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Foto: Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf

Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf hat am Freitag beim zuständigen Amtsgericht in Düsseldorf einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt.

Der Modehändler passe sich damit “an die veränderten Marktbedingungen sowie weitere äußere und innere Einflussfaktoren an”, teilte Peek & Cloppenburg am Freitag mit. Das Unternehmen will sich unter Leitung der eigenen Geschäftsführung restrukturieren. Als Restrukturierungsgeschäftsführer wird Sanierungsexperte Dirk Andres von der Kanzlei AndresPartner den Einzelhändler unterstützen. Als vorläufigen Sachwalter hat das Gericht den Rechtsanwalt Horst Piepenburg berufen.

„Das Schutzschirmverfahren ist ein effektives Instrument zur Restrukturierung von Unternehmen”, sagte Andres. „In den kommenden Wochen werden wir im Zuge dessen Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufnehmen und auf dieser Grundlage unsere Pläne zur Neuaufstellung der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf vorantreiben.”

Peek & Cloppenburg passt Online-Strategie an

Grund für das Schutzschirmverfahren sei ein Corona-bedingter Umsatzeinbruch 2020 und 2021, der die Liquidität des Unternehmens belastet habe. „Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht“, sagt Mitgeschäftsführer Steffen Schüller. Außerdem sei das Konsumverhalten aufgrund des Ukraine-Kriegs weiterhin zurückhaltend. Auch Lieferengpässe, erhöhte Energie-, Lohn- und Sourcing-Kosten, steigende Zinsen und die leichte Rezession haben die wirtschaftliche Situation “Ende des vergangenen Jahres hin weiter eingetrübt”, heißt es aus Düsseldorf.

Als Reaktion auf das veränderte Kaufverhalten während der Pandemie hat Peek & Cloppenburg 2021 einen dreistelligen Millionenbetrag in den E-Commerce-Bereich investiert. Allerdings sei auch im Onlinehandel eine Kaufzurückhaltung zu spüren. Deshalb und wegen der “Entwicklungen auf der Kostenseite” müsse die Online-Strategie überdacht und an die gegebenen Umstände angepasst werden.

„Wir halten unverändert an unserer Multibrand-Omnichannel-Strategie fest. Unser Fokus liegt jetzt klar auf unserem Kerngeschäft im stationären Einzelhandel und damit bei unseren Stores”, sagte Mitgeschäftsführer Thomas Freude. „Der Online-Bereich ist nach wie vor wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells, hier werden wir jedoch zurückhaltender agieren als noch in den Jahren zuvor. Die Details werden wir im Rahmen des Schutzschirms jetzt noch genauer erarbeiten.“

Personalabbau

Bereits jetzt sei klar, dass als Teil der Sanierung ein “nicht unwesentlicher Personalabbau” in der Verwaltung und der dazugehörigen Führungsebene notwendig sei. Genauere Details dazu sollen in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden. Die Gehälter der 6.800 Beschäftigten – 800 Mitarbeiter:innen in der Zentrale und 6.000 Mitarbeitende in den Stores – werden in den kommenden drei Monaten von der Agentur für Arbeit übernommen.

Die 67 deutschen Standorte und der Onlineshop bleiben weiterhin aktiv. Eine Schließung von Läden sei nach aktuellem Stand nicht vorgesehen. Allerdings würden “Maßnahmen zur erforderlichen Anpassung der Profitabilität und Rahmenbedingungen” von einzelnen Standorten geprüft.

Auch für die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG wurde ein Schutzschirmverfahren gestellt. Weitere Gesellschaften der Gruppe im In- und Ausland sowie die Schwestergesellschaft Peek & Cloppenburg in Österreich sind nicht davon betroffen.

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