PETA stellt RDS-Zertifizierungen in Frage, reicht Beschwerde ein, Textile Exchange reagiert
Wird geladen...
Die Tierschutzorganisation People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) hat ihre Bemühungen verstärkt, die Beweise für Tierquälerei anzugehen, die sie bei Anbieter:innen des Responsible Down Standards (RDS) und Responsible Animal Fiber-Sandards (RAF) gefunden haben will.
Die Organisation reichte eine förmliche Beschwerde bei der US-Bundesbehörde für Wettbewerb ein, in der sie behauptet, dass die von der Zertifizierungsstelle Textile Exchange geschaffenen Etiketten „Verbraucher:innen in die Irre führen und täuschen“.
Dies folgt auf mehrere Enthüllungen von PETA über die Daunenindustrie, einschließlich einer jüngsten Untersuchung zu Entenfarmen in Vietnam, die angeblich „verantwortungsvolle“ Daunen verkauften, jedoch Anzeichen von Grausamkeit gegenüber den dort untergebrachten Tieren aufwiesen.
Nach Angaben der Textile Exchange werden die von ihr kontrollierten Farmen „unabhängig geprüft“. PETA argumentiert jedoch, dass solche Termine in der Regel im Voraus angekündigt werden, während einige Farmen „möglicherweise nie von unabhängigen Prüfer:innen besucht werden“.
PETA nannte außerdem Einzelhandelsunternehmen wie Lululemon, Aritzia und Arc'teryx, die RDS- und RAF-Zertifizierungen nutzen, um Kund:innen zum Kauf von Produkten in der Annahme zu bewegen, dass die Tiere in der Lieferkette human behandelt würden.
Mit der Beschwerde fordert PETA die Behörde auf, die Textile Exchange dazu zu bringen, alle irreführenden Aussagen aus ihrem Marketingmaterial zu entfernen und „korrigierende Erklärungen abzugeben, aus denen hervorgeht, wie die Tiere auf ihren zertifizierten Farmen tatsächlich behandelt werden“.
Reaktion der Textile Exchange
Die Organisation bestätigte gegenüber FashionUnited, dass sie von der Beschwerde, die PETA bei der Wettbewerbsbehörde eingereicht hat, Kenntnis habe und dass sie die Beurteilung abwarten und „den Prozess unterstützen“ werde, „wo immer es nötig“ sei. „Wir erkennen die Rolle von Tierrechtsorganisationen an, die notwendige Veränderungen in unserer Branche vorantreiben. Während jedoch Organisationen wie PETA den Standpunkt vertreten, dass die Verwendung von Tieren für menschliche Zwecke inakzeptabel ist, sind wir der Meinung, dass aus Tieren gewonnene Materialien nur dann verwendet werden sollten, wenn Maßnahmen ergriffen werden können, um unnötige Schäden für Tiere zu vermeiden“, äußerte sich die Textile Exchange in einer Erklärung.
Sie fügte hinzu, dass „die Zertifizierung nach einem Standard zwar keine Garantie für bestimmte Praktiken ist, die Überprüfung durch Dritte mittels Systemen [wie dem eigenen] jedoch das Risiko verringert, dass Aktivitäten unnötigen Schaden verursachen“ und eine offizielle Plattform zur Untersuchung und Analyse von Beschwerden schafft. Ferner wurde darauf hingewiesen, dass alle Vorwürfe, die nicht mit den Zertifizierungsanforderungen übereinstimmen, ernst genommen werden und dass das Unternehmen bereit sei, mit den entsprechenden Stellen zusammenzuarbeiten, um Fälle zu untersuchen, in denen ein Standard nicht eingehalten wird.
In Bezug auf die bereits von PETA erhobenen Vorwürfe hob die Textile Exchange hervor, dass die Videos aus der laufenden Kampagne der Tierschutzorganisation keine „eindeutige Bestätigung darüber liefern, wann und wo das Filmmaterial aufgenommen wurde“. Die Organisation führte auch aus, dass einige Audits, die von unabhängigen Zertifizierungsstellen durchgeführt werden, zwar vorher angekündigt werden und gängige Praxis sind, einige aber auch „halb-angekündigt“ seien, das heißt bis zu 72 Stunden zuvor, während andere unangekündigt und ohne Vorwarnung bleiben.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.