Prada: Halbjahresgewinn schrumpft kräftig
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Das italienische Luxusmodehaus Prada SpA befindet sich weiter im Sinkflug: Im ersten Halbjahr 2017/18 verfehlte es beim Umsatz und Ergebnis das Vorjahresniveau klar. Schuld waren schrumpfende Erlöse in fast allen Marktregionen. Lediglich in Asien blieb die Nachfrage stabil.
In der ersten Jahreshälfte, die Ende Juli abgeschlossen wurde, erreichte der Umsatz einschließlich der Lizenzeinnahmen eine Höhe von 1,47 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entsprach. Dank höherer Erlöse in China (+4,5 Prozent) und günstiger Wechselkursveränderungen entwickelten sich die Geschäfte in der Region Asien, die bei Prada Japan nicht mit einschließt, stabil: Insgesamt lag der Umsatz dort mit 463,0 Millionen Euro leicht über dem Vorjahreswert (+0,4 Prozent).
In den übrigen Märkten ging es hingegen abwärts. In Europa (553,6 Millionen Euro) sanken die Erlöse um 7,7 Prozent, in Amerika (210,4 Millionen Euro) um 3,7 Prozent, in Japan (164,4 Millionen Euro) um 14,2 Prozent und im Nahen Osten (49,2 Millionen Euro) um 11,7 Prozent. Während sich Kleidung weltweit besser verkaufte (273,8 Millionen Euro, +4,3 Prozent) sank die Nachfrage nach Lederwaren (826,9 Millionen Euro, -7,4 Prozent) und Schuhen (310,3 Millionen Euro, -9,7 Prozent).
Das Unternehmen sieht „gute Fortschritte“ bei seinen Restrukturierungsbemühungen
Höhere Ausgaben für Werbung und digitale Kommunikation trugen dazu bei, dass es beim Ergebnis noch rasanter bergab ging: Der operative Gewinn (EBIT) schrumpfte um 21,9 Prozent auf 166,8 Millionen Euro, der auf die Anteilseigner entfallende Halbjahresüberschuss um 18,4 Prozent auf 115,7 Millionen Euro.
Angesichts der seit Längerem schwächelnden Zahlen hat sich das Unternehmen zu weitreichenden internen Umbaumaßnahmen entschlossen, mit denen die Kostenstruktur im gesamten Konzern verbessert werden soll. Bei diesem Vorhaben sieht sich das Management auf Kurs: „Die komplexe Aufgabe, alle operativen Prozesse neu zu strukturieren, um der Gruppe die Instrumente zu verschaffen, um in einem immer schwierigeren Markt zu bestehen, macht gute Fortschritte“, teilte das Unternehmen mit. Noch gebe es aber einiges zu tun.
Trotzdem herrscht angesichts erfreulicher Resonanz auf die neuen Modekollektionen und Lederwaren-Angebote Zuversicht: „Die Gruppe ist davon überzeugt, dass ihr Aktionsplan der beste Weg ist, um zu stetigen Zuwächsen bei Erlösen und Margen zurückzukehren“, erklärte das Unternehmen. Das Management räumte aber auch ein, dass die positiven Effekte etwas länger auf sich warten lassen könnten, als erhofft worden war.
Prada: 1. Halbjahr 2017/18