Prêt-à-Porter-Marke Grace & Mila setzt internationale Expansion strategisch fort

Grace & Mila, die 2011 gegründete französische Prêt-à-Porter-Marke für Damenmode, verfolgt große internationale Ambitionen. Nachdem die Marke mehrere Jahre damit verbrachte, ihren Ruf und ihre Community in Frankreich aufzubauen, konzentriert sie sich nun auf die weltweite Expansion.

Obwohl Grace & Mila seit 14 Jahren besteht, waren die letzten fünf Jahre entscheidend für ihre Entwicklung. In diesem Zeitraum konnte die Marke ihre internationale Präsenz durch die Eröffnung von Shop-in-Shops in großen Kaufhäusern wie Sokos in Finnland, einer Präsenz in Duty-free-Shops von etwa zehn Flughäfen wie Prag, Malaga, Sevilla, und Krakau und die Eröffnung von Franchise-Boutiquen verstärken. Grace & Mila verfügt nun über 1800 Verkaufsstellen in 40 Ländern und zählt 700 Wholesale-Unternehmen in Frankreich zur Kundschaft. Der internationale Anteil am Umsatz stieg von 7 Prozent auf aktuell 35 Prozent.

„Die Entwicklung unseres internationalen Onlineshops ist unser wichtigstes Projekt für die kommenden Jahre.“

Die Marke setzt diese Dynamik fort und möchte nun ihren Onlineshop ausbauen und der Kundschaft weltweit zugänglich machen. „Das ist unser wichtigstes Projekt für die kommenden Jahre“, erklärt Julie Gédéon, internationale Vertriebsleiterin von Grace & Mila, in einem Interview mit FashionUnited. Der Onlineshop, der bereits in Frankreich und einigen Nachbarländern verfügbar ist, wird bald weltweite Lieferungen und die Möglichkeit bieten, in anderen Währungen als Euro einzukaufen.

Ein erster internationaler Flagshipstore?

Die Marke denkt auch über die Eröffnung eines neuen Flagshipstores nach, aber das Projekt ist noch nicht konkret: „Nach der Eröffnung unseres Flagshipstores in Paris haben wir festgestellt, dass eine große Nachfrage von Seiten unserer Kundinnen besteht. Sie brauchen diesen „Treffpunkt“, an dem sie das gesamte Angebot der Marke finden können. Auch wenn Grace & Mila Multichannel-fähig ist und wir weiterhin im Wholesale präsent sind, ist diese Nachfrage sehr stark“, erklärt die Vertriebsleiterin.

Grace & Mila verfügt heute über fünf Geschäfte in Frankreich: den Flagshipstore in Paris und die Franchise-Filialen in Aix-les-Bains, Chambéry, Bayonne und Lyon. Die Marke denkt nun über internationale Eröffnungen nach: „Wir arbeiten aktiv daran, ohne uns dabei unter Druck zu setzen. Wir verfolgen keine aggressive, sondern eine strategische Expansionspolitik. Wir prüfen verschiedene Angebote und werden uns die notwendige Zeit nehmen, um das richtige Geschäft, den richtigen Ort und die richtigen Partner:innen zu finden, die mit unserer Vision und unseren Werten übereinstimmen“, so Gédéon.

„Nach Frankreich sind Belgien, Spanien, Italien und Deutschland unsere größten Märkte.“

Gédéon, die vor sieben Jahren zum Unternehmen kam, konzentrierte sich sofort auf die internationale Entwicklung der Marke. „Ich habe mich auf das konzentriert, was in Frankreich funktioniert hat, um es international zu entwickeln“, bestätigt sie.

Die Schlüsselmärkte von Grace & Mila

„Hier gibt es zwei Fälle: Wir haben einen eigenen Laden in Paris, der unser Flagshipstore ist, und wir haben Franchise-Filialen mit Partner:innen eröffnet. Ich habe die Ergebnisse dieser beiden Angebote beobachtet, und heute werden wir für das internationale Geschäft Franchise-Unternehmen bevorzugen. Wir werden wahrscheinlich einen zweiten Flagshipstore in Frankreich eröffnen, aber im Moment hat das keine Priorität“, fügt Gédéon hinzu.

Während Frankreich der Hauptmarkt der Marke bleibt, zeichnen sich auch andere Länder ab: „Historisch gesehen gibt es Belgien, gefolgt von Spanien, Italien und Deutschland“, so Gédéon. „Es gibt Unterschiede zwischen den südlichen Ländern, sei es Portugal, Spanien oder Griechenland, und den Kaufgewohnheiten der skandinavischen Länder wie Finnland oder Norwegen“, weiß die Vertriebsleiterin.

Eine Familienangelegenheit

Hinter Grace & Mila stehen drei Geschwister: Patrick, Patricia und Julie Chou. „Sie begannen dieses Abenteuer mit der Kreation einiger Pullovermodelle. Aufgrund des Erfolgs ihrer Stücke entwickelten sie das Projekt weiter und entwarfen weitere Modelle, bis daraus eine Marke mit einem vielfältigen Angebot entstand. Auch wenn sie dank ihrer Familie einige Kenntnisse im Handel und in der Mode hatten, waren die drei Gründer:innen recht jung und kamen gerade von der Schule, als sie das Projekt starteten“, erzählt Gédéon.

Obwohl die Marke ihre Umsatzzahlen nicht veröffentlicht, gibt sie an, dass mehrere ihrer internationalen Märkte einen Jahresumsatz von über einer Million Euro erzielen. Grace & Mila plant demnächst die Eröffnung von Shop-in-Shops in großen Kaufhäusern: drei in Griechenland und zwei in Finnland.

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