Primark setzt in seiner Nachhaltigkeitsstrategie auf „bevorzugte Materialien und zirkuläres Design“

Der irische Mode- und Haushaltswarenhändler Primark, der 1969 gegründet wurde, hat angekündigt, seine Fortschrittsstrategie im Bereich Nachhaltigkeit zu intensivieren. Das Unternehmen weitet den Wechsel zu Materialien wie recycelten oder nachhaltiger beschafften Fasern aus. Zudem setzt der Händler seine Bemühungen fort, zirkuläre Designs in seinen Ansatz zu integrieren, um die Lebensdauer der Produkte innerhalb des Geschäftsmodells zu verlängern.

Dieser Schritt erfolgt im Rahmen der Veröffentlichung des vierten Fortschrittsberichts zu Nachhaltigkeit und Ethik. Darin bietet das Unternehmen Transparenz über die Fortschritte seiner Nachhaltigkeitsstrategie Primark Cares sowie des breiteren Programms für ethischen Handel.

Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts 2024/2025 zeigen, dass mittlerweile 74 Prozent der Kleidung aus recycelten oder nachhaltiger beschafften Fasern bestehen. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber 66 Prozent im Jahr 2023. Davon enthalten fast vier von zehn Kleidungsstücken (39 Prozent) recycelte Fasern. Darüber hinaus enthielten 57 Prozent der Kleidung Baumwolle, die entweder biologisch, recycelt oder aus dem Primark Cotton Project stammte. Dabei handelt es sich um das Ausbildungsprogramm des Einzelhändlers für Baumwollbäuer:innen in der Lieferkette.

Der Händler betont zudem, wie er Prinzipien des zirkulären Designs in die Gestaltung und Herstellung seiner Produkte integriert hat. Einer von 20 Artikeln (fünf Prozent) ist mittlerweile „circular by design“, was bedeutet, dass er am Ende seiner Lebensdauer leichter zu recyceln ist. Zu den Kategorien, die „bemerkenswerte Fortschritte“ zeigen, gehören Jersey mit 20 Prozent und Denim mit acht Prozent. Kürzlich brachte der Einzelhändler eine Denim-Kollektion für Herbst/Winter auf den Markt, die ohne Elastan oder Metallnieten gefertigt wurde. Diese ist so konzipiert, dass das Recycling am Ende der Lebensdauer erleichtert wird.

Primark sammelte außerdem die Ergebnisse des ersten vollen Jahres an Haltbarkeitstests für Denim, Socken und Jersey, gemessen am Durability Framework von Primark. Die wichtigsten Ergebnisse zeigen, dass 77 Prozent der getesteten Denim- und Jersey-Bekleidung sowie 69 Prozent der Sockenprodukte „erstrebenswerte“ Haltbarkeitswerte erreichten. Dies bedeutet, dass die Qualität nach 45 Wäschen erhalten blieb.

Auch beim Engagement für Barrierefreiheit gab es Fortschritte. Eine 49-teilige adaptive Kollektion wurde gemeinsam mit der Designerin Victoria Jenkins entwickelt und in zehn Märkten eingeführt.

Das Jahr 2024/2025 führte zudem zu einer verbesserten Produktrückverfolgbarkeit. 100 Prozent der Lieferant:innen von Bekleidung, Textilien und Schuhen in der Lieferkette von Primark wurden in das Rückverfolgbarkeitsprogramm aufgenommen.

Primark veröffentlicht Fortschrittsbericht zu Nachhaltigkeit und Ethik 2024/2025

Lynne Walker, Director of Primark Cares, kommentierte die Fortschritte in einer Stellungnahme: „Die Menschen kommen zu Primark wegen großartiger Mode zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und Alltagsgegenständen, die lange halten sollen. Vier Jahre später haben wir gezeigt, dass man sich nicht zwischen Nachhaltigkeit und Preis entscheiden muss. Unsere Nachhaltigkeitsverpflichtungen gehören uns allen bei Primark. Wir nutzen unsere Größe weiterhin für das Gute, um Veränderungen sowohl innerhalb als auch außerhalb von Primark voranzutreiben.“

„Wir wissen, dass wir als globaler Einzelhändler eine große Verantwortung tragen, und es gibt immer noch mehr zu tun. Der diesjährige Bericht zeigt jedoch, dass unsere Bemühungen sowie die unserer Lieferant:innen und Partner:innen beginnen, bedeutende Veränderungen herbeizuführen. Wir lernen weiter dazu, während wir Erkenntnisse und Daten sammeln. Zudem vertiefen wir die Zusammenarbeit in der gesamten Branche, was beides entscheidend ist, um unsere Ambitionen in diesem Bereich zu erreichen.“

In Bezug auf die Auswirkungen auf den Planeten gab Primark bekannt, dass die gesamten Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Basisjahr 2019 um insgesamt 5,7 Prozent gesenkt wurden. Dies beinhaltete eine Reduzierung der Scope-1- und Scope-2-Emissionen (marktbasiert) um 71 Prozent sowie einen Rückgang der Scope-3-Emissionen um vier Prozent. Dazu gehört die Umrüstung von 323 Filialen auf LED-Beleuchtung, wodurch rund 35 Prozent Strom eingespart werden.

Darüber hinaus wurde fast ein Fünftel (19 Prozent) der Seefracht von Primark mit einer Biokraftstoffmischung transportiert. Dies ist eine nachhaltigere Alternative zu Diesel. Weitere 98 Prozent der Fahrten von den Häfen zu den Depots erfolgten mit kohlenstoffarmem Kraftstoff. Gleichzeitig wurden 97 Fabriken in Bangladesch, China und Indien in das Ressourceneffizienzprogramm von Primark aufgenommen. Dieses zielt darauf ab, Lieferant:innen bei der Reduzierung von Energie-, Wasser- und Chemikalienverbrauch sowie von Treibhausgasemissionen und Kosten zu unterstützen.

Das Unternehmen betonte zudem, dass es weiterhin das Wohlergehen und die Rechte der Arbeitnehmenden in seiner Lieferkette priorisiert. Dies geschieht durch eine Reihe von Programmen mit sozialer Wirkung. Dazu gehört die Umsetzung von Initiativen zur Unterstützung der physischen und psychischen Gesundheit sowie des Wohlbefindens in mehr als 300 Fabriken der Lieferant:innen. Darunter fällt das erste Programm zur Bekämpfung von Hitzestress sowie das Angebot von Sehtests und Brillen in Zusammenarbeit mit Vision Spring in 16 Fabriken der Lieferant:innen.

Eoin Tonge, Interim Chief Executive Officer (CEO) bei Primark, fügte hinzu: „Ich erwarte kein Lob für unsere Fortschritte. Ich glaube aber, dass es wichtig ist, dass wir transparent sind und verstanden werden, da viele ungenaue Wahrnehmungen über Primark bestehen bleiben. Vielleicht müssen wir als Marke, die vor allem für ihr Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt ist, härter arbeiten als andere. Wir müssen zeigen, dass niedrige Preise nicht niedrige Standards bedeuten.“

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