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Promod beantragt Insolvenzschutz

Von Simone Preuss

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Nachdem der französische Filialist für Damenmode, Promod, vor zwei Monaten ankündigte, im Zuge einer Reorganisation des Unternehmens 180 Filialen außerhalb Frankreichs schließen zu wollen, hat die deutsche Tochter, die Promod Deutschland GmbH, beim Amtsgericht Köln Insolvenzschutz beantragt.

Das Schutzschirmverfahren soll in Eigenverwaltung durchgeführt werden, um dem Unternehmen langfristig eine Zukunft zu sichern. Das Amtsgericht hat dem Antrag stattgegeben und gewährt Promod eine Frist von drei Monaten, um einen Restrukturierungsplan einzureichen.

„Der erhöhte Wettbewerbsdruck durch zahlreiche internationale Modekonzerne sowie der steigende Preisdruck durch Fashion-Discounter haben zu Umsatzrückgängen geführt. Zusätzlich ist auch ein signifikantes verändertes Kaufverhalten der Kunden, vom stationären Handel zum Online-Handel zu verzeichnen, das ebenfalls zu Lasten der Umsätze in den Filialen geht“, begründete Deutschland-Chef Andreas Lobmeyr die Entscheidung.

Stagnierende Umsätze seit drei Saisonen

Bereits seit mehr als drei Saisonen verzeichnet Promod Umsatzrückgänge; weltweit stagniert der Umsatz bei fast einer Milliarde Euro. Lobmeyr nennt jedoch keine Zahlen für Deutschland, der nach Frankreich mit rund einem Viertel aller Umsätze der wichtigste Markt ist.

Höhere Kosten, die sich negativ auf das Betriebsergebnis auswirken, seien im derzeitigen Marktgefüge nicht mehr verhandelbar, genauso wenig wie langfristig hohe Mieten. „Die Gespräche mit unseren Geschäftspartnern und Eigentümern laufen derzeit und zeigen, dass die von uns gesetzten Ziele realistisch und erreichbar sind“, sagte Lobmeyr gegenüber der deutschen Presse.

Die Muttergesellschaft Promod SAS mit Sitz in Lille hat bereits einen „CAP 2017“ genannten Umstrukturierungsplan erstellt, der sich auch die Niederlassungen in den einzelnen Märkten erstreckt.

Promod betreibt derzeit 997 Filialen in 44 Ländern, davon 74 in Deutschland, in denen rund 650 Mitarbeiter beschäftigt sind. Acht der deutschen Geschäfte wurden bereits mit einem neuen Premium-Shopkonzept ausgestattet; die verbleibenden sollen folgen.

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