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PwC Whitepaper: Metaverse verändert Handel und Konsumgüterbranche

Von Simone Preuss

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Bild: Meta Store

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat den Einfluss des Metaversums auf den Einzelhandel und die Konsumgüterbranche analysiert, denn schließlich lag das Marktvolumen metaverse-naher Technologien 2020 bei rund 48 Milliarden US-Dollar (rund 47 Milliarden Euro) und bis 2025 wird eine jährliche Wachstumsraten von 43 Prozent erwartet.

Auch das Interesse der Händler:innen und Hersteller:innen an virtuellen Welten wächst, schließlich finden Modenschauen schon seit einiger Zeit in virtuellen Welten statt; es gibt oft rein digitale Kollektionen und Kund:innen nutzen Filter, um möglichst realistisch zu sehen, wie ein Kleidungs- oder Möbelstück am eigenen Körper oder im Wohnzimmer aussehen.

Bild: Ericsson

Die Verlagerung von Events, Produkten, Shops und Verkaufsstrategien in verknüpfte Welten aus Realität und virtuellen Räumen ist für die Beratungsgesellschaft einer der ersten Schritte in Richtung Metaversum. Deshalb analysierte PwC in einem Whitepaper die Chancen, Risiken und Anforderungen des Metaversums für Unternehmen, insbesondere im Bereich Handel und Konsumgüter. Anhand zahlreicher Beispiele beschreibt sie, wie das Metaversum den Konsum und das Leben darüber hinaus verändert und wie Händler:innen und Hersteller:innen rechtzeitig die Weichen auf Erfolg stellen können.

Metaverse bedeutet Evolution

Eine einheitliche Definition, was das Metaversum eigentlich ist, fehlt dabei noch. Über bestimmte Merkmale ist man sich jedoch einig: „Das Metaversum verschmilzt die reale mit der digitalen Welt und lässt dabei die Nutzer:innen in virtuellen, immersiven Räumen in andere Welten eintauchen, in denen sie mit Avataren oder wechselnden Personas unterwegs sind. Das Metaversum ist interaktiv und persistent, das heißt, es bleibt auch dann bestehen, wenn die Nutzer:innen gerade nicht online sind“, so das Whitepaper.

Dabei braucht die Entwicklung seine Zeit: „Das Metaverse ist keine Revolution, sondern eine Evolution. Der Weg dorthin ist ein langsamer, kontinuierlicher Prozess, der längst in vollem Gange ist“, kommentiert Susanne Arnoldy, Head of Digital für Advisory Deutschland und Consulting EMEA, in einer Mitteilung.

Technologie als Wachstumstreiber

Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz, Virtual/Augmented Reality (VR/AR) und Blockchain treiben diese Entwicklung voran, einige von ihnen rasant. So lag das jährliche Marktvolumen von Künstlicher Intelligenz 2021 bei schätzungsweise 129 Milliarden US-Dollar und soll bei einer jährlichen Wachstumsrate von rund 30 Prozent im Jahr 2025 bereits 361 Milliarden US-Dollar erreichen.

Bild: Meta Festival / Dept x Journee
Auch VR-Technologien entwickelten sich weiter und mit ihnen wurden im vergangenen Jahr rund 36 Milliarden US-Dollar (rund 35,5 Milliarden Euro) umgesetzt; für 2025 werden bei jährlichen Wachstumsraten von 46 Prozent mit knapp 192 Milliarden US-Dollar (rund 189 Milliarden Euro) mehr als das Fünffache erwartet. Diese liegen bei Blockchain-Anwendungen bei 67 Prozent und 2025 soll das Marktvolumen Prognosen zufolge knapp 30 Milliarden US-Dollar erreichen.

Zusätzliche Umsätze von Mode und Luxusgütern in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar

Auch das Metaversum selbst wird Unternehmen steigende Umsätze bereiten: Marktexperten zufolge lag das Volumen von AR/VR-, Blockchain- und AI-Technologien im Metaverse-Kontext 2020 bei rund 48 Milliarden US-Dollar; Fachleute rechnen mit einer Wachstumsrate von 43 Prozent in den kommenden fünf Jahren. Die Investmentbank Morgan Stanley geht davon aus, dass das Metaversum der Mode- und Luxusgüterbranche bis 2030 zusätzliche Umsätze in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar bescheren könnte.

In Sachen Marketing und Vertrieb im Metaversum nimmt die Gaming-Branche dabei eine Pionier- und Vorreiterinnenrolle ein, denn dort sind Avatare, AR und VR bereits gang und gäbe. „Händler:innen und Konsumgüterhersteller:innen zeigen wachsendes Interesse, mit digitalen Plattformen zu kollaborieren und ihre Produkte, Angebote und Onlineshops in eine virtuelle Welt zu verlagern“, so die Analyse.

„Die Transformation im Handel und der Konsumgüterbranche läuft auf Hochtouren. Die ‚First Movers‘ entwickeln längst neue Geschäftsmodelle und Kundenkontaktpunkte im Metaversum. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung zu digitalen Welten und Projekten verstärkt“, resümiert Arnoldy.

Zielgruppe sind die ‘Digital Natives’, die mit Gaming und E-Commerce aufgewachsen sind und enthusiastisch auf neue technologische Entwicklungen reagieren. Doch auch die übrigen Altersgruppen stellen einen spannenden Markt dar.

Bild: Zara collection Lime Glam by Zepeto / Zara

Auch wenn einige Modeunternehmen ihre Produkte bereits komplett virtuell entwerfen, heißt dies noch nicht, dass sie angekommen sind .„Das bedeutet nicht, dass sich diese Firmen bereits im Metaversum befinden. Der Einsatz innovativer Technologien in Kombination mit einem entsprechenden Geschäftsmodell ist aber ein Schritt in diese Richtung“, sagt Arnoldy.

Digitale Zwillinge, rein virtuelle Produkte und Non-fungible Tokens (NFTs) - alle wollen abgedeckt sein. Desweiteren haben CryptoPunks für Aufsehen gesorgt, computergenerierte, digitale Profilbilder, die teilweise für Millionen verkauft werden.

„Die Idee dahinter ist, dass das Produkt einzigartig ist. Dadurch wird es zu einem Luxusprodukt und Statusobjekt“, so Arnoldy, die diese Entwicklung kritisch sieht: „Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass die virtuellen Welten für alle Menschen offen und nutzbar sind. Durch die bewusste Verknappung schaffen die Unternehmen einen künstlichen Markt, der gegen dieses Konzept verstößt.

Doch ist die PwC-Expertin davon überzeugt, dass das Metaversum mehr als ein Buzzword ist: „Das Metaversum eröffnet dem Handel und der Konsumgüterindustrie große Wachstumschancen durch neue Geschäftsfelder und Vermarktungskanäle, die innovative Markenerfahrungen für Kund:innen und Interessenten ermöglichen.“

Unternehmen sollten sich aber der Risiken und Herausforderungen bewusst sein: „Für Händler:innen und Hersteller:innen ist es wichtig, dass sie das Konsument:innenverhalten permanent analysieren und eine solide digital Basis bezogen auf Organisation, Prozesse, Daten und Architektur für ihr Unternehmen aufbauen, auch unabhängig vom Metaversum aber umso mehr dafür. Wichtig ist auch, dass Händler:innen von der Strategie aus / vom Use Case herkommen und sich im zweiten Schritt mit der Technologie / Metaversum zwecks Umsetzung beschäftigen und nicht umgekehrt“, rät Arnoldy.

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