Richemont wächst im ersten Quartal zweistellig
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Der Boom bei den Luxusgütern hält weiter an: Richemont ist in seinem ersten Geschäftsquartal (per 30. Juni) erneut zweistellig gewachsen. Dabei lief vor allem das Schmuckgeschäft stark, wie der Hersteller von Luxusuhrenmarken wie Piaget oder IWC sowie teurem Schmuck von Cartier und Van Cleef & Arpels am Montag in Genf mitteilte. Jedoch verfehlte Richemont die von der Schweizer Nachrichtenagentur AWP erfassten Analystenerwartungen leicht. An der Börse ging es abwärts.
Der Gruppenumsatz von Richemont stieg in der Zeit von April bis Juni um 14 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. In Lokalwährungen gerechnet, fiel das Plus höher aus. Dabei trug erneut das Schmuckgeschäft am stärksten zum Wachstum bei. In dem Geschäftsbereich stiegen die Verkäufe im ersten Quartal zu konstanten Wechselkursen um fast ein Viertel auf 3,6 Milliarden Euro. Aber auch das Uhrengeschäft wuchs mit zehn Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro deutlich.
Alle Regionen bis auf die Region Amerika, wo der Umsatz bei konstanten Wechselkursen um zwei Prozent sank, konnten den Absatz steigern. Dabei legte die größte Region Asien-Pazifik mit einem Wachstum von 40 Prozent am meisten zu, dank einer starken Erholung nach der Coronapandemie.
Starkes Wachstum im Einzelhandel
Als wichtigster Vertriebskanal erwies sich der Absatz über den Einzelhandel, der organisch um fast ein Viertel zulegte und damit gut zwei Drittel zum Gesamtumsatz beitrug. Über den um elf Prozent gewachsenen Großhandel nahm Richemont gut ein Viertel seines Gesamtumsatzes ein. Dagegen stagnierte der Online-Absatz mit lediglich 298 Millionen Euro nahezu.
Die Nettoliquidität bezifferte der Konzern per 30. Juni 2023 auf 6,6 Milliarden Euro nach 5,4 Milliarden Euro Ende 2022. Darin spiegelten sich die starken Umsätze im Berichtsquartal, hieß es dazu. Einen konkreten Ausblick für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs 2023/24 gab Richemont wie üblich nicht ab.(dpa)
Die Richemont-Aktie verlor zeitweise rund neun Prozent, zuletzt waren es noch rund acht Prozent. Abgesehen von den enttäuschten Erwartungen entschieden sich wohl einige Anleger:innen auch für Gewinnmitnahmen. Denn das Papier gehört trotz der Kursverluste zu Wochenbeginn mit rund 18 Prozent Plus seit dem Jahreswechsel zu den größten Gewinnern im Schweizer Leitindex SMI.
Hinzu kamen schwache Wirtschaftszahlen aus dem für die Branche wichtigen Markt China. So gerieten dann auch andere Luxuswerte an der Börse unter Druck: Hermes und LVMH gehörten im EuroStoxx 50 am Montag zu den größten Verlierer:innen.(dpa)