Richemont wächst – weniger Gewinn durch Abschreibungen
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Das Geschäft mit teuren Uhren und Schmuck boomt und davon profitiert auch der Luxusgüterkonzern Richemont. Der wuchs in dem im März beendeten Geschäftsjahr 2022/23 stark. Allerdings lastete eine Abschreibung von 3,4 Milliarden Euro aufs Onlinegeschäft, das an den britischen Onlinehändler Farfetch abgegeben wird, auf dem Ergebnis – allerdings kam das nicht unerwartet.
Der Umsatz des Richemont-Konzerns mit Marken wie Cartier, Piaget oder IWC kletterte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 19 Prozent auf 19,95 Milliarden Euro, wie aus einer Mitteilung vom Freitag hervorgeht. Darin nicht enthalten sind die verkauften Aktivitäten der Online-Tochter YNAP. Um Währungseinflüsse bereinigt wuchs Richemont mit 14 Prozent stärker als von Analyst:innen erwartet.
Das operative Ergebnis (Ebit) aus dem weitergeführten Geschäft erreichte gut 5 Milliarden Euro. Das ist auf vergleichbarer Basis ein Plus von 34 Prozent. Unter dem Strich drückte die Wertberichtigung auf YNAP den Gewinn auf 301 Millionen Euro, nach einem Plus von 2,1 Milliarden im vorangegangenen Geschäftsjahr.
Schmucksparte lief auf Hochtouren
Zum Wachstum hätten alle Regionen, Vertriebskanäle und Sparten einen Beitrag geleistet, hieß es weiter. Insbesondere in der Schmucksparte lief das Geschäft auf Hochtouren: Vor allem dank Cartier kletterte der Umsatz in Lokalwährungen um 16 Prozent. Mit Blick auf die Regionen nahm das Geschäft in Asien wieder etwas Fahrt auf, nachdem die strikten Corona-Maßnahmen Chinas es belastet hatten.
Den Aktionär:innen schlägt Richemont eine Dividende von 3,50 Franken je Papier vor. Darüber hinaus lanciert Richemont einen Aktienrückkauf. Die Gruppe will bis zu 10 Millionen A-Aktien erwerben, was den Angaben zufolge 1,7 Prozent des Kapitals und 1,0 Prozent der Stimmrechte entspricht.
Konkrete Aussagen zum Ausblick macht Richemont nicht. Der Konzern sieht sich aber gut positioniert, die steigende Nachfrage zu bedienen. Diese dürfte insbesondere durch eine Rückkehr der chinesischen Reisetätigkeit getrieben werden, so Verwaltungsratspräsident Johann Rupert. Derweil dürften konjunkturelle Volatilität und geopolitische Unsicherheit das Marktumfeld weiter prägen. (dpa)