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S.Oliver, Hugo Boss und P&C: Auch größere Unternehmen brauchen Finanzhilfen

Von Weixin Zha

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Neun Einzelhändler und Modeunternehmen haben sich zusammengeschlossen, um angesichts des zweitens Lockdowns Hilfen von der Bundesregierung zu fordern. S.Oliver-Geschäftsführer Claus-Dietrich Lahrs machte das Begehren der Unternehmen erstmals diese Woche bekannt.

S.Oliver, Hugo Boss, Deichmann, Kik, Ernsting’s Family, Breuninger, P&C Düsseldorf, Thalia und Katag haben eins gemeinsam: Sie leiden zwar unter den gleichen Folgen des Lockdowns wie kleinere Unternehmen, aber können seit Mittwoch keine Überbrückungshilfen beantragen. Denn ihr Umsatz liegt über der gesetzlich vorgeschriebenen Schwelle von 750 Millionen Euro. S.Oliver erwirtschaftete beispielsweise im vergangenen Jahr 1,1 Milliarden Euro. Das bedeutet aber nicht, dass der Konzern die derzeitige Situation ohne Hilfen durchstehen kann, betont der Bekleidungshersteller aus Rottendorf.

„Unternehmen einer gewissen Größenordnung, und damit den ehemals starken deutschen Mittelstand im Handel, kategorisch auszuschließen ist absurd und verzerrt den Wettbewerb”, sagte Claus-Dietrich Lahrs gegenüber FashionUnited. „Die großen Händler haben jahrzehntelang in Deutschland die Innenstädte geprägt. Wir haben jahrzehntelang Steuern bezahlt und waren genauso lange faire Arbeitgeber und Tarifpartner. Jetzt brauchen auch wir Unterstützung. Wir fordern eine Gleichbehandlung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.”

Die Unternehmen haben sich bereits bereits mit Finanzministerium und Wirtschaftsministerium ausgetauscht, heißt es von S.Oliver. Bisher gab es noch keine Ergebnisse. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete vor der Verlängerung des zweiten Lockdowns in Deutschland über das Begehren dieser Konzerne. Ihre Forderungen zeigen, dass die anhaltenden Ladenschließungen auch den Reserven der Modeunternehmen zu schaffen machen, die den Lockdown im vergangenen Jahr überstanden haben. Angesichts des verlängerten Lockdowns warnt Lahrs auch vor der Gefahr von weiteren tiefgreifenden Restrukturierungen.

„Wir sehen die Verlängerung des Lockdown sehr kritisch”, sagte Lahrs. S.Oliver habe nach dem ersten Lockdown umfassende Hygienekonzepte in allen Geschäften umgesetzt, Ware neu sortiert, um mehr Raum zu schaffen, und den Einlass kontrolliert. Er weist auch daraufhin, dass die Läden von S.Oliver eine deutlich geringere Kundenfrequenz als der Lebensmitteleinzelhandel haben, was sie noch sicherer mache. „Wir brauchen für die Wiedereröffnung von der Politik eine klare Perspektive – und zwar bald”, so der S.Oliver-Geschäftsführer. „Sonst kommt keiner von uns um tiefgreifende Restrukturierungen herum. Es geht dann unmittelbar um viele Arbeitsplätze und um unsere Flächen in den Innenstädten.“

Foto: S.Oliver

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