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Salamander und Schuhhaus Klauser beantragen Schutzschirmverfahren

Von Regina Henkel

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Bild: Aygin Kolaei für FashionUnited

Die deutschen Traditionsunternehmen Schuhhaus Klauser GmbH & Co. KG und die Salamander Deutschland GmbH & Co. KG, die beide in Wuppertal sitzen und zur Ara AG gehören, planen eine umfassende Sanierung im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens. Das Amtsgericht Wuppertal hat für die Schutzschirmverfahren den CMS-Partner Dr. Christian Holzmann zum vorläufigen Sachwalter der Unternehmen bestellt.

Geschäftsbetrieb läuft weiter

Betroffen sind insgesamt etwa 950 Vollzeitmitarbeiter sowie 93 Filialen in Deutschland. Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind für die Monate Dezember 2022 sowie Januar und Februar 2023 im Rahmen der Insolvenzgeldvorfinanzierung gesichert, heißt es in einer Pressemitteilung der Anwaltskanzlei. Auch der Geschäftsbetrieb laufe uneingeschränkt weiter und die Geschäftsführungen beider Unternehmen sei weiterhin voll handlungsfähig.

Keine Erholung nach der Pandemie

Hintergrund der Sanierungsmaßnahme sei „die erhebliche Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds und die damit verbundene Kaufzurückhaltung der Konsument:innen“, heißt es in der Erklärung der Sanierer. Schon unter der Corona-Pandemie hatten die Unternehmen schwer zu leiden. Für das Geschäftsjahr 2020 verzeichnete der Konzern einen Bilanzverlust von knapp 36 Millionen Euro. Der Umsatz ging coronabedingt um 190 auf 413 Millionen Euro zurück. Diese Negativ-Entwicklung ließ sich nicht wieder auffangen, nachdem Inflation und Ukraine-Krieg Anfang dieses Jahres die Kauflaune der Konsument:innen nicht anheben konnte.

Salamander: Traditionsmarke mit wechselnden Eigentümern

Die Schuhmarke Salamander hat ihren Ursprung 1885, als der junge Schuhmachermeister Jakob Sigle in Kornwestheim seine eigene Schuhmacherwerkstatt eröffnete, aus der später die „Salamander Schuhgesellschaft“ hervorgehen sollte. 1937 erschien das erste Lurchi-Heft für Kinder und der legendäre Werbeheld von Salamander war geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte der Schuhhersteller seine Arbeit fort und erlebte in den Jahren des Wirtschafswunders eine Hochphase. Im Jahr 2000 übernahm der Energieriese EnBW den Schuhproduzenten. 2003 erfolgte der Verkauf der Marke an die Firma Garant Schuh & Mode, die 2004 Insolvenz anmeldete. Neuer Eigentümer wurde dann der Luxuskonzern Egana Goldpfeil, zu dem damals auch Marken wie Carrera oder Joop gehörten. Anfang 2009 erwarb die Ara AG, zu der auch die Schuhmarken Ara Shoes und Lloyd gehören, die Traditionsmarke.

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