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Saudi-Arabien will neues Luxusziel werden

Von Simone Preuss

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Als größter Rohöllieferant der Welt musste sich Saudi-Arabien bislang keine Sorgen um seine Einnahmen machen. Jetzt sinken die Ölpreise und eine neue Einnahmequelle muss her. Der Tourismus soll helfen und besonders Luxustouristen aus dem Ausland sollen mit dem neuen „Red Sea“-Projekt angesprochen werden.

Hierbei geht es um die Erschließung von 50 Inseln im östlichen Roten Meer. Sie sollen mit Luxusresorts versehen werden und einen Küstenstreifen von 150 Kilometern bieten, zwischen den Städten Umluj und Al-Wadsch. Ein neuer Flughafen muss dazu wohl auch her, denn bisher ist der nächste Flughhafen in Medina, vier Autostunden von Umluj entfernt.

Fertiggestellt werden soll das Red Sea-Projekt im Jahr 2022, wobei erste Inseln bereits in diesem Jahr eröffnen sollen. Für die Touristen sollen dann auch die an sich strengen Regeln gelockert werden (Vorbild: Malediven), etwa was die Kleidervorschriften und den Alkoholausschank angeht. Auch individuelle Touristenvisa, die es derzeit nicht gibt, sollen dann eine Möglichkeit sein beziehungsweise die Einreise ohne Visum für Kurzaufenthalte.

Rund eine Million Touristen aus dem In- und Ausland werden pro Jahr erwartet; 35.000 Arbeitsplätze sollen geschaffen und Einnahmen von 4 Milliarden US-Dollar generiert werden. Finanziert werden soll das ganze zunächst durch einen öffentlichen Investitionsfonds, später werden jedoch auch Investitionen aus dem Ausland möglich sein.

Wer jedoch nicht gefragt wird, das sind die derzeit auf den weitgehend unberührten Inseln angesiedelten Tiere und Pflanzen. Die Erschließung dieses Gebiets würde die Ökosysteme des Roten Meeres extrem stören und die bereits fragile Unterwasserwelt weiter in Gefahr bringen. Da Öko-Touristen jedoch nicht gezielt angesprochen werden (im Video ist nur von „Naturschutzgebieten“ die Rede) und Flora und Fauna also keine Einnahmen generieren, werden sie das Nachsehen haben.

Foto: Red Sea Project
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