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Schwache Zahlen, fehlerhafte Buchhaltung: Aktienkurs von Iconix stürzt ab

Von Jan Schroder

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Rundum schlechte Nachrichten gab es in der vergangenen Woche vom US-amerikanischen Brand-Management-Konzern Iconix Brand Group: Das Unternehmen musste einräumen, dass die Geschäftsberichte der vergangenen Jahre nicht korrekt gewesen waren und korrigiert werden mussten. Zudem liefen auch die aktuellen Geschäfte zuletzt nicht wie erhofft, weshalb die Jahresprognose gekappt wurde. Die Anleger reagierten wenig erfreut: Der Aktienkurs von Iconix fiel umgehend um mehr als fünfzig Prozent.

Eine interne Kontrolle hatte Fehler in der Rechnungslegung für die vergangenen Geschäftsjahre festgestellt

Das Unternehmen, das unter anderem die Markenrechte an Labels wie Rocawear, Ecko und Umbro hält, hatte ein spezielles Untersuchungskomitee eingesetzt, das sich mit den Resultaten der vergangenen Jahre befassen sollte. Nachdem sich die Führungsgremien des Konzerns mit den Ergebnissen der Nachkontrollen beschäftigt hatten, kamen sie zu dem Schluss, dass die Bilanzen des vierten Quartals und des Gesamtjahres 2013, sämtliche Quartalsberichte des vergangenen Jahres sowie die Resultate der ersten Hälfte des laufenden Jahres berichtigt werden mussten. Die Untersuchungen hätten „bestimmte Fehler in der Buchhaltung“ ergeben, erklärte das Unternehmen. Unter anderem müsse das operative Ergebnis für 2014 um etwa 6,0 Millionen US-Dollar nach unten korrigiert werden, der Betriebsgewinn für das erste Halbjahr 2015 sei hingegen voraussichtlich 1,6 Millionen US-Dollar höher ausgefallen als bisher angegeben.

Neuberechnungen, Kosten im Rahmen der internen Untersuchungen und Abfindungszahlungen belasteten auch die vorläufigen Resultate für das Ende September abgeschlossene dritte Quartal, die das Unternehmen ebenfalls am Donnerstag vorlegte. Demnach erwartet Iconix Lizenzeinahmen in Höhe von 89 Millionen US-Dollar und einen Verlust pro Aktie in Höhe von 0,13 US-Dollar. Das vollständige Zahlenwerk für das vergangene Vierteljahr soll am Montagabend präsentiert werden.

Das Unternehmen musste seine Jahresprognosen deutlich nach unten korrigieren

Die jüngsten Turbulenzen und unerwartet schwache Geschäfte in einigen Segmenten führten auch dazu, dass der Konzern seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr kassierte. Das Management rechnet nun mit deutlich schlechteren Zahlen. So werden nun Lizenzeinnahmen im Bereich von 370 bis 380 Millionen US-Dollar erwartet, zuvor hatte der Zielkorridor bei 410 bis 425 Millionen US-Dollar gelegen. Beim Gewinn pro Aktie wurde die Prognose von 2,24 bis 2,39 US-Dollar auf nur noch 1,55 bis 1,60 US-Dollar gesenkt. Neben den Herrenmodelabels konnte auch die dem Konzern gehörende Cartoon-Marke Peanuts die Erwartungen nicht erfüllen. Wegen der im Dezember bevorstehenden Premiere des neuen Star-Wars-Films hätten die Händler für entsprechende Artikel größere Flächen reserviert und daher weniger Peanuts-Artikel geordert, erklärte das Unternehmen.

Peter Cuneo, Chairman und nach dem Rücktritt von Gründer Neil Cole seit einigen Wochen auch Interim-CEO von Iconix, versuchte, trotz der Hiobsbotschaften Zuversicht zu verbreiten: „Wir sind wegen der Korrektur unserer Resultate und der Senkung der Jahresprognose enttäuscht, glauben aber, dass die aktuellen Maßnahmen das Fundament von Iconix stärken werden und positive Schritte in die Zukunft des Unternehmens bedeuten“, erklärte er.

Foto: Ecko Unltd

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