Schwaches drittes Quartal: Ludwig Beck kassiert Jahresprognosen
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Der Münchener Modehändler Ludwig Beck AG hat eingeräumt, dass er seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2016 klar verfehlen wird. Am Wochenende korrigierte das Unternehmen seine Jahresprognosen deutlich nach unten. Der Grund war ein unerwarteter Umsatzeinbruch im dritten Quartal.
Hatte sich der Modehändler im Vergleich zu kriselnden Mitbewerbern zuvor gut behaupten können, brachten die Spätsommerwochen eine böse Überraschung: „Bedingt durch das heiße Wetter in der zweiten August- und der ersten Septemberhälfte, die rückläufigen Frequenzen in den Innenstädten nach den Attentaten von Paris, Brüssel und Nizza sowie eine nach dem Amoklauf im Münchner Olympia-Einkaufszentrum verstärkt zu beobachtende Kaufzurückhaltung ging der Konzernumsatz im dritten Quartal 2016 gegenüber dem Vergleichsvorjahresquartal auf Grundlage vorläufig ermittelter Zahlen zum 30. September 2016 um rund zwölf Prozent zurück“, erklärte das Unternehmen am Sonnabend in einer Mitteilung.
Der operative Gewinn wird 2016 wohl nur etwa halb so hoch ausfallen wie bisher angenommen
Damit waren auch die bisherigen Jahresziele für den Umsatz und das Ergebnis Makulatur. Ganz unerwartet kam das nicht: Ereignisse wie der Münchener Amoklauf könnten „eine Prognose signifikant beeinträchtigen“, hatte der Vorstand schon Ende Juli verkündet. So kam es nun tatsächlich: Hatte die Geschäftsleitung zuvor für das laufende Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz im Bereich von 180 bis 190 Millionen Euro erwartet, rechnet sie angesichts der vorliegenden Zahlen für das dritte Quartal nun nur noch mit 174 Millionen Euro. Beim Betriebsergebnis (EBIT) fielen die Korrekturen noch radikaler aus. Dort hatte die Prognose bislang acht bis neun Millionen Euro in Aussicht gestellt, nun sind es nur noch vier bis fünf Millionen Euro.
Im vergangenen Jahr hatte Ludwig Beck einen Nettoumsatz in Höhe von 133,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Anteile der zugekauften Herrenmodekette Wormland waren allerdings erst nach der Übernahme im Mai 2015 konsolidiert worden. Das EBIT hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 18,3 Millionen Euro gelegen.
Foto: Ludwig Beck