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Scotch & Soda: Umsatzplus und rote Zahlen

Von Jan Schroder

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Das niederländische Bekleidungsunternehmen Scotch & Soda NV ist im Geschäftsjahr 2016/17 aufgrund von hohen Einmalbelastungen in die Verlustzone gerutscht. Zuwächse im eigenen Einzelhandel sorgten aber für einen neuen Umsatzrekord. Das geht aus dem nun vorliegenden Geschäftsbericht hervor.

Im abgelaufenen Jahr, das am 31. Mai endete, kam Scotch & Soda auf einen Umsatz in Höhe von 335,6 Millionen Euro. Das bedeutete eine Steigerung um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich für das Plus waren deutliche Verbesserungen im Retail-Geschäft. In den stationären Stores stiegen die Erlöse um 22,1 Prozent auf 90,7 Millionen Euro. Neben einem Umsatzplus auf vergleichbarer Fläche sorgten neue Läden für das kräftige Wachstum. Scotch & Soda hatte im Laufe des Jahres 19 neue Boutiquen eröffnet und fünf frühere Franchise-Stores in Kanada in Eigenregie übernommen. Drei Shops wurden geschlossen oder verlegt. So betrieb das Unternehmen Ende Mai 101 eigene Läden, ein Jahr zuvor waren es lediglich achtzig gewesen. Auch im Online-Geschäft wurde der Umsatz verbessert: Er stieg um 7,3 Prozent auf 41,1 Millionen Euro.

Im Großhandelsgeschäft, in dem das Unternehmen immer noch mehr als die Hälfte seines Gesamtumsatzes erzielt, ging es hingegen weiter abwärts: Dort sanken die Erlöse um 4,5 Prozent auf 203,7 Millionen Euro. Zwar wuchs die Zahl der von Franchise-Partnern geführten Geschäfte unter anderem aufgrund des Markteintritts in Indien von 96 auf 105, wie zahlreiche Wettbewerber litt aber auch Scotch & Soda unter der Schwäche des traditionellen Mode-Fachhandels. Künftig will sich das Unternehmen daher stärker um wachstumsträchtige Warenhäuser und Online-Versender als Großhandelskunden bemühen.

Die eingeleiteten Maßnahmen zur Effizienzverbesserung tragen erste Früchte

Beim Ergebnis machten sich Sondereffekte negativ bemerkbar. Restrukturierungsmaßnahmen, die Übernahme der regionalen Vertriebsorganisationen in Deutschland und Kanada sowie Prozessoptimierungen führten zu Einmalbelastungen in Höhe von insgesamt 14,9 Millionen Euro. Allerdings zeigten die eingeleiteten Maßnahmen auch erste Früchte: Das Unternehmen bezifferte den positiven Effekt der Effizienzverbesserungen auf 7,9 Millionen Euro. So stieg das um Einmalbelastungen bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um zwölf Prozent auf 50,9 Millionen Euro.

Das ausgewiesene EBITDA einschließlich der Sondereffekte ging allerdings um vier Prozent auf 35,9 Millionen Euro zurück, der operative Gewinn schrumpfte um zehn Prozent auf 15,6 Millionen Euro. Hohe Finanzierungskosten und gestiegene Steuerbelastungen drückten das Unternehmen sogar in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 5,4 Millionen Euro. Im Vorjahr war noch ein Überschuss in Höhe von 1,1 Millionen Euro erzielt worden.

In Zukunft will Scotch & Soda weiter wachsen: Der Vorstand kündigte die Eröffnungen weiterer Stores in den „Kernmärkten“ an, also insbesondere in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und den USA. Davon verspricht sich das Unternehmen nicht nur höhere Umsätze, sondern auch eine weitere Steigerung der Markenbekanntheit. Neben regulären Boutiquen soll auch die Zahl der Outlets gesteigert werden, zudem sind Investitionen in den Ausbau des Online-Geschäfts geplant. Die Unternehmensführung bekräftigte aber auch, bei allen Expansionsplänen die Profitabilität im Auge zu behalten und weiterhin auf strikte Kostenkontrolle und Margenverbesserungen zu achten.

Foto: Scotch & Soda
Scotch & Soda