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Secondhand-Plattform Mädchenflohmarkt ist insolvent

Von Jule Scott

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Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Erst vor wenigen Tagen warnte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg vor dem Verkauf von Kleidung auf der Wiederverkaufsplattform, nun meldete die Mädchenflohmarkt GmbH Insolvenz an. Das geht einem aus Eintrag auf der Webseite Insolvenzbekanntmachungen.de hervor.

Das Verfahren wurde am 7. Juni beim Amtsgericht Stuttgart eröffnet. Rechtsanwalt Ilkin Bananyarli von der Kanzlei Plutar Rechtsanwalts GmbH wurde vom Gericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Zuvor hatte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bereits über eine Insolvenz des Unternehmens spekuliert. Seit geraumer Zeit sollen Kund:innen, die Kleidung über die Plattform verkauft haben, ihren Anteil des Verkaufspreises entweder gar nicht erhalten oder lange darauf gewartet haben. Seit Januar sei demnach scheinbar überhaupt kein Geld mehr ausgezahlt worden und die Beschwerden zu Mädchenflohmarkt häufen sich bei der Verbraucherzentrale. Wirft man einen Blick auf die Online-Bewertungen der Plattform, fällt der Konsens nicht positiver aus.

Das Geschäftsmodell von Mädchenflohmarkt sieht vor, dass gebrauchte Kleidung, Schuhe, Taschen und Accessoires verschiedenster Marken über die Plattform sowohl gekauft als auch verkauft werden können. Bei den Konditionen für die Verkäufe wird zwischen den selbst eingestellten Marktplatzartikeln und dem sogenannten Concierge Service von Mädchenflohmarkt unterschieden. Für alle verkauften, selbst eingestellten Artikel behält die Plattform zehn Prozent der Verkaufspreises, bei dem Concierge Service, bei dem sich Mädchenflohmarkt um die Beschreibung, Fotografieren, Einstellen und Versand der Artikel kümmert, fallen die Gebühren höher aus. 30 Prozent des Verkaufspreises gehen bei Artikel ab einem Verkaufswert von 50 Euro an Mädchenflohmarkt, bei einem Verkaufswert unter 40 Euro fällt eine Mindestprovision von 13,90 Euro an, oder 40 Prozent des Preises.

AboutYou reagiert auf Vorwürfe und beendet Zusammenarbeit

Im Dezember 2020 kündigte Mädchenflohmarkt eine Kooperation mit dem Hamburger Online-Modehändler About You an. Damals launchte der zur Otto Group gehörende Onlinehändler seine „Second Love“-Kategorie, auf der Secondhand-Mode verkauft wird. Laut einer damaligen Mitteilung bot Mädchenflohmarkt rund 250.000 Produkte ihres Concierge-Service-Angebots auf About You an.

Damit ist jetzt Schluss, denn auch wenn die Beschwerden der Verkäufer:innen nicht direkt bei dem Onlinehändler eingingen, reagierte dieser auf den Sachverhalt. Wie bereits das Branchenmagazin Textilwirtschaft berichtete, hat About You die Zusammenarbeit mit Mädchenflohmarkt beendet.

„Wir haben zu Ende letzter Woche von dem Sachverhalt Kenntnis erlangt und unverzüglich reagiert”, so eine Sprecherin von About You auf Anfrage von FashionUnited. „Infolge haben wir unsere internen Prozesse angestoßen, um die Artikel von Mädchenflohmarkt in unserer Second Love-Kategorie offline zu nehmen. Dies ist am Montag erfolgt.”

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