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Shein: Auswirkungen auf die Umwelt müssen verringert werden, doch der Weg ist noch lang

Von Alicia Reyes Sarmiento

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Shein pop-up in Osaka. Bild: Shein

Kritik ist für Shein kein Fremdwort. Dem chinesischen Ultra-Fast-Fashion-Riese wird häufig vorgeworfen, ein nicht nachhaltiges und für den Planeten schädliches Konsummodell zu fördern.

Während einer Konferenz auf dem World Retail Congress 2023, hatte FashionUnited die Gelegenheit, mit Donald Tang, Executive Vice President von Shein, ein paar Worte zu wechseln und einen Einblick in seine Haltung gegenüber dem Thema zu gewinnen.

„Wir sind uns bewusst, dass wir in Sachen Nachhaltigkeit noch einen langen Weg vor uns haben, aber wir gehen einen Schritt nach dem anderen. Wir haben in dieser Hinsicht ein großes Potenzial, denn im Gegensatz zu anderen Marken sind wir ein wichtiger Bestandteil der Lieferkette, und das bedeutet, dass wir großen Einfluss haben", sagte er.

Diese Aussage ist besonders interessant, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen vor weniger als einer Woche umfangreiche Änderungen an seiner globalen Lieferkette mit Schwerpunkt Brasilien angekündigt hat, nachdem es 135 Millionen Euro in den Aufbau eines neuen Produktionsnetzes investierte.

Kund:innen tragen Shein-Kleidung durchschnittlich zehn Mal

„Vor einigen Monaten haben wir eine Umfrage unter unseren Kund:innen durchgeführt, um herauszufinden, was mit unseren Kleidern passiert, nachdem sie verkauft worden sind. Dabei haben wir interessante Fakten herausgefunden. 75 Prozent der Befragten gaben beispielsweise an, dass sie ihre Shein-Kleidung im Durchschnitt zehnmal tragen. Das ist nicht viel, aber interessanterweise spenden 50 Prozent der Befragten ihre Kleidung an Wohltätigkeitsorganisationen oder geben sie an Freunde weiter." Das zeigt, dass die meisten Verbraucher bereit sind, der Kleidung, die sie nicht mehr tragen, eine zweite Chance zu geben. Ein Fortschritt in Sachen Nachhaltigkeit, der nicht unbedingt mit den Bemühungen des Unternehmens übereinstimmt oder in Zusammenhang gebracht werden kann.

„Wir sind auf dem Markt für unsere wettbewerbsfähigen Preise bekannt, aber eines unserer kurzfristigen Ziele ist es, mehr auf die Verbraucher zu schauen", so Tang im Gespräch. Weitere Details nannte er jedoch nicht.

Das Unternehmen hatte bereits eine Investition von 15 Millionen US-Dollar im Rahmen des Supplier Community Empowerment Programme (Scep) angekündigt. Nun kommen weitere 55 Millionen US-Dollar hinzu, wodurch sich der Gesamtbetrag auf 70 Millionen US-Dollar erhöht. Diese "werden für die Erforschung und Entwicklung innovativer schlanker Produktionslösungen für die Bekleidungsherstellung verwendet, wie beispielsweise für den Einsatz von fahrerlosen Transportsystemen zur Förderung der Automatisierung und Effizienz im gesamten Produktionsprozess".

Was seine Lieferanten betrifft, zu denen er nach eigener Aussage eine "enge" Beziehung pflegt, so betont er deren Motivation angesichts der Entwicklungen des Unternehmens im Bereich der Digitalisierung.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.es

Das Interview in diesem Artikel wurde von Paula V. Pinagua auf dem World Retail Congress 2023 geführt.

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