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Shein findet Fälle von Kinder- und Zwangsarbeit in der Lieferkette

Von Susan Zijp

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Shein pop-up store in Osaka. Credits: Shein

Der chinesische Fast-Fashion-Riese Shein hat zwischen dem ersten und dritten Quartal 2023 zwei Verstöße in seiner Lieferkette aufgedeckt. Dies berichtet das Unternehmen in seinem kürzlich veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht. Beide Fälle, bei denen es sich um Kinderarbeit und Zwangsarbeit handelte, wurden dem Unternehmen zufolge „schnell aufgeklärt“.

Im Vorfeld des geplanten Börsengangs in London versucht das Unternehmen, sein schlechtes Image abzulegen. Demnach betonte Shein, dass Kinderarbeit und Zwangsarbeit „streng verboten“ seien - ein Umstand, der dem Unternehmen vorgeworfen wurde, ihn zu fördern. Shein führe zudem strengere Kontrollen bei seinen Zulieferern:innen durch und überprüfe unter anderem die Ausweispapiere der Beschäftigten.

Der Fast-Fashion-Riese wird seit mehreren Jahren von Journalist:innen und Menschenrechtsaktivist:innen beschuldigt, zu nachlässig mit möglichen Verstößen in seiner Lieferkette umzugehen, etwa mit Zwangsarbeit. Bereits im vergangenen Jahr wehrte sich Peter Pernot-Day, Leiter der Strategieabteilung des in Singapur ansässigen Unternehmens, gegen diese Vorwürfe und erklärte gegenüber der französischen Nachrichtenplattform AFP, dass Shein eine von der US-Regierung erstellte "Schwarze Liste für Zwangsarbeit" benutze, um unsere Lieferkette zu überprüfen und herauszufinden, ob Unternehmen auf dieser Liste stehen.

Shein scheint nun einen ernsteren Ton anzuschlagen. In seinem kürzlich veröffnetlichten Nachhaltigkeitsbericht für 2023 betont das Unternehmen erneut, Kinderarbeit und Zwangsarbeit strikt zu verbieten. Bei den dennoch auftretenden Verstößen wurde den Lieferant:innen eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um die Verstöße zu ahnden. Beide Fälle seien dementsprechend schnell gelöst worden, wobei zu den Abhilfemaßnahmen die Beendigung von Verträgen mit minderjährigen Arbeitnehmer:innen, die Nachzahlung von Löhnen, die Organisation von medizinischen Untersuchungen und die Erleichterung der Rückführung zu den Eltern oder Erziehungsberechtigten gehörten, falls erforderlich. Fälle von Kinder- und Zwangsarbeit werde in Zukunft mit Sorgfalt behandelt.

„Unsere Prüfer:innen sind wachsam bei der Bewertung von Risikofaktoren für Kinder- und Zwangsarbeit während der SRS-Prüfungen, und alle festgestellten Verstöße werden äußerst ernst genommen,“ so der Bericht.

Dieser übersetzte und bearbeitete Bericht erschien zuvor auf FashionUnited.nl

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